Der Vollmond scheint auf eine unheimliche Szenerie: ein altes Schloss,  von Nebel verhangen, und dann erklingt dieser schaurige Ruf.  „Huh-Huh-Huuuh, Huh-Huh-Huuuh“ – klassisches Gruselfilmmaterial. Dabei  ist eben dieser Ruf der Liebesgesang des heimischen Waldkauzes. Das  Männchen buhlt damit um die Gunst der Weibchen, die mit einem "Ku-witt,  Ku-witt" antworten. In klaren kalten Januarnächten ertönt das  unheimliche Duett. Da der nachtaktive Kauz in Mitteleuropa weit  verbreitet ist, stehen die Chancen gut, ihm zu begegnen und ihn  zumindest rufen zu hören. Der Waldkauz besitzt etwa die Größe einer  Krähe. Sein bräunlich oder grau gemustertes Gefieder tarnt ihn im Baum  hervorragend. Spezielle Federn erlauben einen geräuschlosen Flug bei der  nächtlichen Jagd. 
Als wendiger Flieger manövriert der Kauz auch  in dichten Baumbeständen schnell und sicher. Zum Auffinden der Beute  nutzt er hauptsächlich sein ausgezeichnetes Gehör. Geräusche werden über  Federkränze um die Augen gebündelt und schallverstärkt an die  asymmetrisch angeordneten Ohren weitergeleitet. Da der Schall die Ohren  nicht gleichzeitig erreicht, kann der Kauz seine Beute genau anpeilen.  Zudem kann er seinen Kopf bis zu 270 Grad drehen und so über die rechte  Schulter schauen, wenn er seinen Kopf nach links dreht. 
Der  Speisezettel des Waldkauzes ist vielseitig: von Würmern und Käfern bis  zu kleinen Säugern, Kröten und Vögeln. Hat er eine Maus erbeutet, wird  diese in den Fängen geknetet, um sie leichter verdaulich zu machen, und  dann als Ganzes verschlungen. Unverdauliche Reste wie Knochen, Haare und  Federn werden im Magen zusammengepresst und als „Gewölle“  herausgewürgt.