Die Verbindung von Vogler und Weser ist Teil eines landesweit bedeutsamen Nordsüd-Korridors (Klar 2009; Abb. 2) von den nordhessischen Wildkatzengebieten über Solling, Homburg, Vogler und das anschließende linksweserige Bergland zum Süntel und darüber hinaus weiter nach Norden und Westen. Von dort besteht Anschluss an die bundesweit bedeutsamen Korridore Hils und Ith. Gleichzeitig ist dieser Korridor für den Austausch und die Existenz der regionalen Populationen der angrenzenden Waldgebiete unverzichtbar.
Die Wälder des Voglers reichen bis auf 500 bis 1000 Meter an das Ostufer der Weser heran. Ausreichende Deckung ist dort nur im Sommerhalbjahr gelegentlich vorhanden. Durch Gehölze vorgegebene Leitlinien zwischen Weser und Vogler fehlen vollständig.
Westlich der Weser zwischen Bodenwerder und Rühle/Pegestorf ziehen sich steile, bewaldete Hänge hin. Am Hangfuß ist der Wald nur durch die Bundesstraße 83 und einen schmalen Auenstreifen von wenigen Metern bis gut 100 Metern Breite von der Weser getrennt. Aufgrund dessen ist es nicht unwahrscheinlich, dass schon jetzt gelegentlich Wildkatzen von Westen aus über die Weser wechseln (diese wird von Wildkatzen schwimmend durchquert). Eine Bewegung in umgekehrter Richtung ist dagegen unter diesen Bedingungen sehr viel schwieriger. Der Bereich dürfte damit zurzeit eher eine Einbahnstraße darstellen (Dörfer & Czyppull 2011).
Mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde Holzminden ist es im Rahmen der derzeit stattfindenden Flurbereinigung Rühle gelungen, bei der Neuzuteilung der Flächen einen Korridor zu schaffen. Dieser verläuft auf einer Länge von 680 Metern über Ackerland „vom Vogler bis zu Weser“. Die Gesamtgröße beträgt 0,66 ha, die Breite liegt zwischen 10 und 25 Metern.
Im Einvernehmen mit den örtlichen Landwirten konnte im Herbst 2015 mit 650 heimischen Sträuchern und Bäumen bepflanzt werden. Tatkräftige Unterstützung bekam dabei der BUND durch das ansässige Forstamt Neuhaus und dem Waldpädagogikzentrum.