BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Vom Harz bis in die Heide - Ein Rettungsnetz für niedersächsische Wildkatzen

Deutschlands Lebensräume für wilde Tiere und Pflanzen schrumpfen fortwährend. Straßen und Schienentrassen, Siedlungen, Industrieflächen und ausgeräumte Ackerflächen trennen die Lebensräume und damit die Bestände vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Diese Zerschneidung der Landschaft ist eine der größten Gefahren für die biologische Vielfalt in Deutschland.

Um bedrohte Waldtierarten wie die Wildkatze zu schützen, müssen wir ihnen Lebensräume zurückgeben und die bereits isolierten Wälder miteinander verbinden. Nur so können sie ihren natürlichen Wanderungen nachkommen und sich genetisch austauschen. Bleiben sie isoliert, bedrohen Inzucht und genetische Verarmung das Überleben der verbliebenen Populationen.

Die Vision des BUND: Deutschlands Wälder werden miteinander vernetzt. Durch grüne Korridore entsteht ein ein Waldverbund von 20.000 Kilometern Länge.

Vorbild für die Vernetzungsvorhaben ist der vom BUND entwickelte Wildkatzenwegeplan. Er verbindet Wälder, in denen Wildkatzen leben, mit potenziellen Wildkatzenlebensräumen. Unter dem Dach des "Rettungsnetz für die Wildkatze" wurden bereits drei Korridore in verschiedenen Bundesländern gepflanzt.

Entwicklung eines niedersächsischen Wildkatzenwegeplanes

Die Ergebnisse des deutschlandweiten Wildkatzenwegeplanes des BUND Bundesverbandes wurden auf die Verhältnisse in Niedersachsen übertragen. Ein niedersachsenweiter Wildkatzenwegeplan im Maßstab 1:25.000 wurde im September 2009 fertig gestellt. Den zugehörigen Abschlussbericht können Sie bei Downloads herunterladen und die Shapes des Wegeplanes unter bund.nds@bund.net anfordern.

Wildkatzenwegeplan Südniedersachsen

Im Rahmen von Diplom- und Praktikumsarbeiten nahmen Studierende einen Abschnitt des wichtigen Wanderkorridors "Grünes Band" zwischen Harz und Oderwald in den Landkreisen Goslar und Wolfenbüttel genauer unter die Lupe.

Sie erarbeiteten notwendige Maßnahmen zur Vernetzung der Waldgebiete. Diese sollen im Zuge der Einrichtung eines Biotopverbundsystems gemeinsam mit Behörden, Landnutzern, der Forst und der Jägerschaft realisiert werden. Ein besonders positiver Effekt der geplanten Vernetzungen: Viele weitere Tierarten können diesen grünen Wanderwegen folgen, z.B. das ebenfalls stark isolierte Harzer Rotwild, Luchs und Dachs, Laufkäfer und Fledermäuse.

Wildkatzenwege Harz - Nordwest (Klar 2009)
Wildkatzenwege Solling - Nord (Klar 2009)

 

Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/projekte_einrichtungen/projekte/rettungsnetz_wildkatze/projekte_in_niedersachsen/