BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris)


Aussehen

ähnlich einer wildfarbenen Hauskatze, aber buschiger Schwanz mit dunklen Ringen und stumpfem, schwarzem Ende; Fellzeichnung nicht kontrastreich, sondern verwaschen; besonders im Winterfell gedrungen und kräftiger als Hauskatze wirkend

Fotos: T. Stephan & C. Bauer


Größe

etwa wie Hauskatze


Gewicht

jahreszeitabhängig, Katzen 3-6 kg, Kater 3,5-8 kg

Alter

etwa 7–10 Jahre, in Gefangenschaft über 15 Jahre


Nachwuchs

2–4 (max. 6) Junge pro Wurf; kommen zwischen März und September zur Welt; die meisten Würfe im April; zweiter Wurf im Herbst z. B. bei Verlust des ersten oder ausreichendem Nahrungsangebot (gutes Mäusejahr)

Die Jungen öffnen nach 10-12 Tagen die Augen, entwöhnt werden sie nach ca. 4 Wochen. Nach einem halben Jahr sind die Jungen selbständig und wandern ab, um neue Reviere zu besetzen. Die Geschlechtsreife tritt zwischen 9 und 11 Monaten ein.


Tragzeit

63 – 69 Tage

Fotos: T. Stephan


Nahrung

in Mitteleuropa vor allem Mäuse; seltener und je nach Angebot: Kaninchen, Eidechsen, Frösche, Insekten, Kleinvögel; Aas nur ausnahmsweise

Streifgebiet

Größe sehr variabel, abhängig von der Lebensraumqualität, dem Beuteangebot, sowie der Populationsdichte und der Jahreszeit. Die Gebietsgröße von Katzen liegt zwischen 300 – 1 100 ha, Kater können ein Gebiet bis 4 800 ha durchstreifen.

Ein Leckerbissen. Foto: J. Philipp


Lebensraum

Die Wildkatze gilt als Indikatorart für naturnahe Waldlebensräume. Ihr Anspruch an Deckung bietenden Strukturen wie z. B. Baum- und Felsenhöhlen, Windwurfflächen mit Wurzeltellern, liegendes Kronenholz mit entsprechendem Unterwuchs und Sukzessionsflächen ist sehr ausgeprägt. Diese Habitatausstattung bietet einerseits Unterschlupf für den Tag und andererseits Verstecke, in denen sie ihre Jungen aufziehen kann. Beliebte Jagdreviere sind gut strukturierte Waldränder, möglichst mit Anbindung an angrenzende Wiesenbereiche. Auch Fließgewässer sind ein wichtiges Requisit in einem Wildkatzenrevier und werden durch die Deckung bietenden Uferrandstreifen als Leitlinien bei Streifzügen und der Migration genutzt.

Foto A. Klein
Idealer Wildkatzenwald mit Totholz


Spuren

Länge 3-3,5 cm, Spur schnürend. Pfotenabdruck wie Hauskatze: rundlicher Umriss, Ballen und 4 Zehen, aber keine Krallen im Abdruck (von den 5 Vorderzehen erscheint der Daumen nicht im Abdruck, die hinteren Pfoten haben nur 4 Zehen)

Verbreitung

Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/projekte_einrichtungen/projekte/rettungsnetz_wildkatze/die_wildkatze/steckbrief/