Zusammen mit dem Forschungsinstitut Senckenberg führt der BUND seit 2012 ein weiträumiges Monitoring der Wildkatzenbestände mittels genetischer Analysen von Haarproben durch. Ziel ist der Aufbau einer bundesweiten, einmaligen Online-Gendatenbank für die Wildkatze, die wesentliche Fragen zum Vorkommen, zu Populationsstruktur und –verhalten beantwortet. Damit können künftige Vernetzungsprojekte gelenkt werden und zum Schutz und Erhalt der Art beitragen. Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms "Biologische Vielfalt" und wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.
In Niedersachsen wurde der Solling als Projektregion ausgewählt. Dort wurden von Januar/Februar bis April zwei Jahre hintereinander (2012-2013) von Ehrenamtlichen alle sieben bis zehn Tage Haarproben gesammelt. 2014 kamen drei weitere Regionen dazu: Göttinger Wald, Hildesheimer Wald mit den Vorbergen und Ehraer Holz in der Südheide.
Eine Veröffentlichung über detailliertere Analysen der einzelnen Populationstrukturen ist geplant, es lässt sich aber schon vorab belegen: Die Haarproben aus den untersuchten Regionen in Südniedersachsen stammen zu ca. 82% von Wildkatzen. Damit ist das Vorkommen von Wildkatzen in noch mehr Wäldern Südniedersachsens wissenschaftlich bewiesen. In der Südheide konnte durch den BUND allerdings kein Nachweis von Wildkatzen erbracht werden. An den Lockstöcken, die nur spärlich besucht wurden, hingen nur Haare von anderen Tieren wie Reh, Steinmarder und Wildschwein.
