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Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia bicolor)

Der Thorax der  8-10 mm großen Tiere ist pechschwarz behaart, die Haare am Hinterleib bilden durch die hellbraun-rötliche Färbung einen deutlichen Kontrast. Ihr Erscheinungsbild ähnelt der Gehörnten Mauerbiene. Durch die geringere Größe und die fehlenden „Hörner“ bei Osmia bicolor sind beide Arten jedoch recht gut zu unterscheiden.

Hinzu kommt das völlig verschiedene Nistverhalten beider Arten: Weibchen der Zweifarbigen Schneckenhaus-Mauerbiene bauen ihre Nester ausschließlich im Inneren leerer Schneckenhäuser. Häufig wird nur eine einzige Brutzelle pro Nest angelegt, sodass pro Weibchen eine Vielzahl an leeren Schneckenhäusern benötigt wird.

Nach der Fertigstellung der Brutzelle dreht das Weibchen das Schneckenhaus, sodass Untergrund und Nesteingang möglichst genau aufeinanderliegen. Abschließend versteckt das Weibchen das Schneckenhaus unter Grashalmen und Kiefernadeln, die sie einige Zentimeter hoch auftürmt.

Die Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene ist ausgesprochen polylektisch und besucht die Blüten von insgesamt 13 Pflanzenfamilien. Zwischen März und Juni lässt sich die Art also an blütenreichen Standorten beobachten.

Durch ihre spezielle Nistweise ist sie dennoch recht selten, geeignete Lebensräume findet die Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene z.B. auf Trockenstandorten, an sonnigen Waldrändern, seltener auch im Siedlungsbereich in Parks und Gärten mit großem Strukturreichtum oder auf jüngeren Brachflächen.

Die derzeitige Verbreitungsgrenze der Zweifarbigen Schneckenhaus-Mauerbiene erstreckt sich über das südliche Niedersachsen bis etwa Hannover. Im Jahr 2013 wurde die Art als erste Art überhaupt zur "Wildbiene des Jahres" gekührt.

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/projekte_einrichtungen/projekte/netzwerk_wildbienenschutz/wildbienen_im_portraet/zweifarbige_schneckenhaus_mauerbiene/