Wildbienen sind sehr friedfertige Zeitgenossen. Sie stechen sehr selten und nur, wenn sie akut bedroht werden. Zudem besitzen lediglich die weiblichen Tiere einen Stachel, die männlichen Individuen sind „unbewaffnet“.
Da die meisten Wildbienenarten allein leben, ist ihre Veranlagung zur Verteidigung nur schwach und rein defensiv ausgeprägt. Solche Wildbienen sind im Grunde nur für sich selbst und ihren eigenen Bruterfolg verantwortlich und müssen, anders als die staatenbildenden (Honig-) Bienen oder Hummeln, keine Nahrungsreserven des Staates und keine Königin verteidigen. Daher fliegen sie keine gezielten Angriffe gegen Störenfriede, sondern verteidigen sich nur als letztes Mittel gegen den Tod mit einem Stich. Es gibt also viele gute Gründe, beim Anblick einer Biene ganz gelassen zu bleiben!
Sollte es doch mal zu einer ungewollten Bedrohungslage kommen, so verursacht ein Stich der meisten Wildbienen lediglich einen kurzen und leichten Schmerz. Bei vielen Arten ist der Stachel zu schwach, um überhaupt die Haut eines erwachsenen Menschen zu durchdringen. Außerdem bleibt bei einem Stich der Stachel mitsamt des Giftbeutels nicht in der Einstichstelle zurück – die abgegebene Giftmenge ist daher deutlich geringer als beim Stich einer Honigbiene.
Dennoch können Stiche von Wildbienen für Menschen mit Bienengift-Allergie lebensbedrohlich sein und sollten rasch durch das Hinzuziehen ärztlicher Hilfe behandelt werden.