Allein in Niedersachsen leben etwa 360 verschiedene Wildbienenarten, wovon die Hummeln es zu einer besonderen Beliebtheit in der Bevölkerung geschafft haben. Sie leben in sozialen Verbänden, bestehend aus einer Königin, Arbeiterinnen und Drohnen – ähnlich wie die Honigbiene. Hingegen lebt der überwiegende andere Teil der vielen Wildbienenarten „solitär“, also ganz für sich allein. Das sind z.B. die Erd- oder Sandbienen, die in unseren Gärten, in Ritzen zwischen den Gehwegsplatten oder im Sandkasten unterirdisch ihre Nester anlegen. Oder es sind die Mauerbienen, die ihren Namen trefflich erhielten, weil sie tatsächlich Trennwände in ihren Nestern aus kleinsten Lehmklumpen erbauen. Diese Bienen haben sich zum Teil auf ganz spezielle Blumen spezialisiert und tragen enorm zur Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen bei. Sie sind zudem durchweg äußerst friedlich. Einen Teil dieser Wildbienenarten findet man direkt in unserem Wohnumfeld und man kann sie dort sogar fördern.

Pünktlich vor dem kommenden Tag der offenen Tür am Sonntag 04. September hat Jörg Reinstorf mit seiner Celler Firma HOLZWERK eine Fachwerkwand im Institutsgarten aufgebaut, die von nun an mit Nisthilfen für Wildbienen ausgestattet werden soll. Jörg Reinstorf, der die Fachwerkwand für diesen Zweck erbaut und dem Bieneninstitut geschenkt hat, wird zusammen mit einem Wildbienenspezialisten dann im Institutsgarten erklären, wie sich Wildbienen und Fachwerk ganz praktisch zusammenfügen lassen.

Am Samstag, 06.08.2016, bieten wir Ihnen von 14:00 – 16:00 Uhr eine kostenlose Foto-Exkursion auf der Alten Bult in Hannover an. Fotograf Alexander Klietz führt Sie am Beispiel der Wildbienen in die Welt der Naturfotografie ein. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene sind herzlich willkommen, egal, ob Sie nun mit der Handykamera oder einer professionellen Kamera fotografieren. Alexander Klietz begleitet Sie auf Ihrem jeweiligen Wissensstand und geht individuell auf jeden Teilnehmer ein.

Luisa Stemmler und Jakob Klucken informieren Sie während der Exkursion über die auf der Alten Bult heimischen Wildbienen und stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung. Wir hoffen, an diesem Tag möglichst viele beeindruckende Wildbienenfotos „in den Kasten“ zu bekommen. Sie sind anschließend herzlich eingeladen, sich mit Ihren schönsten Bildern an unserem Fotowettbewerb zu beteiligen. Nähere Informationen dazu sowie ein Teilnahmeformular finden Sie auf

www.bund-niedersachsen.de/wildbienenwettbewerbe

Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 20 begrenzt. Ihre verbindliche Anmeldung nehmen wir bis zum 02.08.2016 unter wildbienen@bund-niedersachsen.de oder Telefon (0511) 965 69 32 entgegen. Weitere Informationen erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung.

Katja Helbig

katja.helbig@nds.bund.net

Wie sieht die optimale bienenfreundliche Pflege einer Streuobstwiese aus? Wie können dort neue Lebensräume für Wildbienen gestaltet werden? Diese und weitere Fragen beantworteten Experten am Samstag, 13. Februar 2016 in Hannover. Die Fachtagung „Bienen im Lebensraum Streuobstwiese“ fand in Kooperation von drei landesweiten Projekten statt: Streuobstwiesen blühen auf! und Netzwerk Wildbienenschutz in Niedersachsen des BUND Landesverbands Niedersachsen e.V. sowie Kuckucks-Lichtnelke und Co. des NABU Landesverbands Niedersachsen e.V. Alle drei Projekte werden von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.

Rund 125 Interessierte kamen ins Freizeitheim Lister Turm, um sich in spannenden Fachvorträgen zum Thema weiterzubilden und darüber auszutauschen. Zunächst berichtete Dr. Dierk Kunzmann (Institut für Landschaftsökologie und Consulting) über „Artenreiches Grünland in Niedersachsen“. Danach erörterte Thomas Fechtler (Projektgruppe Andrena für Ökologie, Planung und Naturschutz) „Wildbienenhabitate auf der Streuobstwiese“ und gab konkrete Tipps, wie die Artenvielfalt gefördert werden kann. Imker Hubertus Rölleke referierte zur Frage, ob Streuobstwiesen tatsächlich ein Bienenparadies sind.

Auf den Punkt „Pflege und Management zur Förderung von floristisch und faunistisch artenreichen Streuobstwiesen“ ging Dr. Walter Bleeker (Projektleiter NABU LV Niedersachsen) ein. Im letzten Beitrag des Tages ging es um „Erfahrungsaustausch und Praxisbeispiele: Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Ehrenamtsaktivierung rund um Bienen und Streuobstwiesen“. Dazu hielt Jürgen Mumme (Freiwilligenkoordinator BUND Hamburg) ein einleitendes Impulsreferat, zu dem anschließend von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Fragen gestellt und eigene Erfahrungen eingebracht werden konnten.

In der Abschlussrunde kristallisierte sich das Thema Nachwuchsförderung beim Schutz der Streuobstwiesen und Wildbienen als zentral heraus: Gabi Dinkel (Pädagogin für Biologie) betonte, wie wichtig es sei, mit Kinder- und Jugendarbeit „einen Funken zu setzen“. Die jungen Naturschützer können die Idee in die Welt tragen und später selbst einen aktiven Beitrag leisten.

Die Teilnehmer aus ganz Niedersachsen beteiligten sich nicht nur während der Abschlussrunde rege an der Diskussion und nahmen viele neue Anregungen rund um Streuobstwiesen- und Wildbienenschutz mit in ihren Alltag. Für die haupt- und ehrenamtliche Naturschutzarbeit und die Vernetzung der Vertreter aus u.a. Naturschutzverbänden und -vereinen, der Imker- und der Jägerschaft, Universitäten, Schulen, Kommunen sowie Stiftungen war die Tagung ein voller Erfolg und eine richtungsweisende Form der Zusammenarbeit.

Mit der "Bunten Hummel" (Bombus sylvarum) ist erstmals eine Hummelart zur Wildbiene des Jahres gekührt worden. Seit 2013 vergibt das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ jährlich den gleichnamigen Titel, um anhand dieser Beispielarten auf die faszinierende Welt der Wildbienen und ihre Schutzbedürftigkeit aufmerksam zu machen.

Die "Bunte Hummel" lebt sozial in bis zu 150 Individuen starken Nestern und ist ab Ende April an Waldrändern, in Streuobstwiesen und in offenen Wiesen zu beobachten. Auffällig ist ihr im Vergleich zu anderen Hummelarten nervöser Flug und das hochtönige Fluggeräusch.

Ihre alte deutsche Bezeichnung - "Waldhummel" - ist zurecht durch den neuen Namen "Bunte Hummel" abgelöst worden, denn die Art ist in geschlossenen Wäldern nicht anzutreffen.

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Der im vergangenen Sommer entstandene Bienen-Mitmachgarten am Rande des Parks der Sinne in Hannover wurde von der Bingo-Umweltstiftung als "Projekt des Monats" September 2015 ausgezeichnet.

Der Verein Transition Town möchte mit Hilfe des Gartens auf den ökologischen Wert, die Vielfalt und die Lebensweise von (Wild-)Bienen aufmerksam machen. Zusätzlich repräsentiert der Garten die interkulturelle Idee, dass Menschen verschiedener Nationalitäten als Gemeinschaft den Garten pflegen und eigenes Obst und Gemüse anbauen können.

Der Garten selbst ist in mehrere kleine Areale unterteilt. So finden Insekten in den mit Wildblumen und -Kräutern bepflanzten Bereichen kleine Paradiese vor, andere Flächen dagegen bieten Platz für den Obst- und Gemüseanbau. Und für die Bestäubung der Blüten ist bestens gesorgt: Bereits dieses Jahr wurden zwei Bienenvölker angesiedelt, ab nächstem Frühjahr sollen dann auch viele verschiedene Wildbienenarten in den Garten einziehen. Damit dies gelingt, wurden drei Nistwände aufgestellt und der Garten mit diversen anderen Nistmöglichkeiten für Wildbienen aufgewertet. Die Projektleiterin Elke Pilmaier legt dabei großen Wert darauf, dass hier auch Arten mit spezielleren Bedürfnissen Nahrung und Nistplätze finden. Daher sind neben den zahlreichen Nistmöglichkeiten auch speziell für Wildbienen geeignete Pflanzen und kleinere Ruderalbereiche wesentliche Bestandteile des Gartenkonzepts.

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