Streuobstwiesen gemeinsam schützen

Für die Neuanlage, Pflege und Erhaltung von Streuobstwiesen hat der BUND Landesverband Niedersachsen sich bereits in den vergangenen Jahren stark gemacht. Denn Streuobstwiesen sind ganz besondere Biotope, die bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.

Mit einem neuen, von der EU geförderten Projekt möchte der BUND nun an die vor allem im Rahmen des Projekts „Streuobstwiesen blühen auf!“ erzielten Erfolge anknüpfen und Streuobstwiesen in Niedersachsen langfristig schützen. Im Mittelpunkt des fünfjährigen Projektes "Zusammenarbeit zur Erhaltung von Streuobstwiesen in Niedersachsen" steht die Gründung eines landesweiten Netzwerks verschiedener Akteure wie Landwirte, Mostereien, Landschaftspflegeverbände, Imker, Jäger, Pomologen, Stiftungen und Privatpersonen. Diese sollen sich im Herbst 2017 zu einem Streuobstwiesenverein zusammenschließen.

„Der Verein soll als Sprachrohr, Mittler und Wissensgeber für Streuobstangelegenheiten in ganz Niedersachsen fungieren“, so Projektleiterin Sabine Washof vom BUND Landesverband Niedersachsen. „Eines der wichtigsten Vereinsziele bildet die Beratung von anderen Vereinen und Privatpersonen bei der Neuanlage und Pflege von Streuobstwiesen sowie bei der Einwerbung von Fördergeldern. Außerdem wird die Internetplattform www.streuobstwiesen-niedersachsen.de zum zentralen Instrument für die Netzwerkarbeit umgestaltet“, ergänzt Washof.


(c) Klaus Mayhack


Projektpartner sind das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN GmbH) und das Waldpädagogikzentrum Lüneburger Heide (WPZ). Die Aktivitäten rund um die Vereinsgründung liegen beim BUND Landesverband Niedersachsen. Die Einbindung landwirtschaftlicher Betriebe bildet einen weiteren Projektschwerpunkt. Das KÖN wird interessierte Betriebe bei geplanten Maßnahmen beraten und gemeinsam mit ihnen Vermarktungsstrategien für Streuobstwiesenprodukte entwickeln. Im Forstamt Sellhorn werden zukünftige Streuobst-Pädagoginnen und -Pädagogen ausgebildet, die ihr Wissen an Kinder, Jugendliche und Erwachsene weitergeben.

Im Rahmen des Projektes werden auch Artenschutzmaßnahmen umgesetzt, etwa die Anlage neuer Streuobstwiesen, die Pflege und Erweiterung älterer Wiesen und das Anbringen von Nisthilfen. Veranstaltungen rund um die Streuobstwiese runden das Projekt ab: Unter anderem sind Schnittkurse, Fachkonferenzen und Exkursionen geplant.

                                                              


        

 

Projektübersicht "Zusammenarbeit zur Erhaltung von Streuobstwiesen in Niedersachsen"

Laufzeit:       15.12.2016 – 31.12.2021

Förderung:
   Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), nach der Richtlinie Landschaftspflege und Gebietsmanagement in Niedersachsen und Bremen, RdErl. d. MU v. 16.12.2015.

Ausführung:     BUND Landesverband Niedersachsen (BUND), Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), Forstamt Sellhorn / Waldpädagogikzentrum Lüneburger Heide (WPZ)

Ziel:         Erhalt des Lebensraums Streuobstwiese und seiner Biodiversität in Niedersachsen, zunächst vorrangig in den Leuchtturmregionen Heidekreis, Holzminden und Hannover.

Maßnahmen

•    Gründung eines niedersachsenweiten Streuobstwiesenvereins, der über die Projektlaufzeit hinaus bestehen bleibt  

•    Artenschutzmaßnahmen: Pflege und Erweiterung älterer Streuobstwiesen, Anlage neuer Wiesen, Schaffung von Nistmöglichkeiten für Vögel, Wildbienen und andere Insekten

•    Veranstaltungen rund um die Streuobstwiese: Streuobst-Pädagogik-Ausbildung, Obstbaumschnittkurse, Fachkonferenzen, Exkursionen, Informationsstände

•    Beratung aller Akteure rund um die Themen Streuobstwiesen, Naturschutz und biologische Vielfalt sowie Fördermöglichkeiten zum Erhalt von Streuobstwiesen

•    Entwicklung ökologisch nachhaltiger Vermarktungsideen für Streuobstprodukte und regionale Vernetzung von Erzeugern und Verarbeitern von Streuobstwiesenerzeugnissen

•    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Erstellung von Informationsmaterial, Herausgabe von Pressemitteilungen, Berichterstattung auf eigener Streuobstwiesen-Webseite, Facebook sowie in Veröffentlichungen des BUND, des KÖN und des WPZ

Aufgabenverteilung

•    Der BUND übernimmt alle Aufgaben rund um die Vereinsgründung, die Artenschutzmaßnahmen, die Veranstaltungen sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und die Streuobst-Pädagogik-Ausbildung.

•    Das KÖN ist für die Beratung der landwirtschaftlichen Akteure und die Entwicklung der Vermarktungsideen zuständig.

•    Im WPZ findet die Ausbildung der Streuobst-Pädagoginnen und -Pädagogen statt.

Kontakt

BUND:    Sabine Washof (Projektleiterin)

Tel.: (04141) 51 39 92
E-Mail:  Sabine.Washof@nds.bund.net
www.streuobstwiesen-niedersachsen.de

KÖN:    Maximilian Heller

Tel.: (04262) 95 93 84
E-Mail: m.heller@oeko-komp.de
www.oeko-komp.de

WPZ:    Annika Böhm

Tel.: (05198) 98 71 19
E-Mail: annika.boehm@nfa-sellhorn.niedersachsen.de
www.landesforsten.de/WPZ-Lueneburger-Heide-Haus-Ehrhorn.1599.0.html


Baumpflanzung zum Projektstart

Mit einer symbolischen Pflanzaktion hat der BUND Landesverband Niedersachsen am 17. März 2017 auf die besondere Schutzwürdigkeit von Streuobstwiesen hingewiesen. Sabine Washof vom BUND, Eva Meyerhoff vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) und Knut Sierk vom Forstamt Sellhorn / Waldpädagogikzentrum Lüneburger Heide (WPZ) pflanzten einen Apfelbaum auf der Streuobstwiese Baars nahe Walsrode. Prof. Dr. Helmut Scharpf, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des BUND Landesverbands Niedersachsen, begleitete die Pflanzung und sprach ein Grußwort.

 
V.l.n.r.: Prof. Dr. Helmut Scharpf (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender BUND Landesverband Niedersachsen), Sabine Washof (Projektleitung, BUND Landesverband Niedersachsen), Eva Meyerhoff (Naturschutzberatung, Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen KÖN) und Knut Sierk (Teamleiter, Forstamt Sellhorn / Waldpädagogikzentrum Lüneburger Heide WPZ). © BUND


Streuobstwiesenschützer gesucht

Für die Gründung unseres Streuobstwiesenvereins suchen wir noch Mitstreiter in ganz Niedersachsen: Naturschutzverbände, Landwirte, Mostereien, Landschaftspflegeverbände, Imker, Jäger, Pomologen, Stiftungen und Privatpersonen. „Jeder, der sich für Streuobstwiesen interessiert und sich für ihren Schutz engagieren möchte, ist herzlich willkommen“, so Projektleiterin Sabine Washof.

Interessierte können sich direkt bei Sabine Washof melden: unter Tel. (0511) 965 69 - 74 oder per E-Mail an streuobstwiesen@nds.bund.net



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