BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Ökologische Station Landgraben-Dumme-Niederung

Feuchtwälder. Foto: Dieter Damschen
Feuchtwälder. Foto: Dieter Damschen

Seit Mitte Juni 2016 ist es soweit: Mit finanzieller Förderung des Niedersächsischen Umweltministeriums konnte der BUND die Ökologische Station zur Betreuung des landesweit bedeutsamen Schutzgebiets­systems Landgraben-Dumme-Niederung einrichten. Die offizielle Eröffnung war am 29.11.2016 (siehe Pressemitteilung).

Aufgaben der Station

Rinder halten die Flachgewässer offen. Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Rinder halten die Flachgewässer offen. Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Schnegaer Mühlenbach.  Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Schnegaer Mühlenbach. Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg

Die Ökologische Station Landgraben-Dumme-Niederung mit Sitz in Bergen a. d. Dumme wird dazu beitragen, die in dieser Region vorkommenden typischen Arten und Lebensräume zu erhalten und zu entwickeln. Hierfür arbeitet sie in enger Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zusammen, das im gleichen Gebäude ein Büro für das EU-Förderprojekt „Kooperative Landschaftspflege und kooperatives Gebietsmanagement in der Landgraben-Dumme-Niederung“ eingerichtet haben. Der Schwerpunkt der beiden BUND-Mitarbeiter, Petra Bernardy (Dipl. Biol.) und Eckart Krüger (Dipl. Ing. Landespflege), wird hauptsächlich in gewässerökologischen Fragestellungen, wie die Verbesserung des Wasserrückhalts in der Landschaft, der Verbesserung der ökologischen Qualität der Fließgewässer und Stillgewässer, liegen. Das NLWKN vornehmlich mit einer naturschutzorientierten Flächennutzung (u.a. die Grünlandproblematik und Fragen der angepassten landwirtschaftlichen Nutzung) befassen.

Bedeutung des Naturraums

Harper Mühlenbach.  Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Harper Mühlenbach. Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Dumme.  Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Dumme. Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg

Die Landgraben-Dummeniederung im Süden des Landkreises Lüchow-Dannenberg hat seit jeher durch ihre randliche Lage – vor allem in der Zeit der innerdeutschen Grenze – und der damit verbundenen Entwicklungshindernisse hinsichtlich Verkehr, Wasserregime und Landwirtschaft eine hohe Bedeutung für den Naturschutz. Bis zu Zeiten der Wiedervereinigung konnte sich in der unmittelbaren Grenzregion ein ursprüngliches, kleinteiliges und durch extensive Nutzung (oder Nutzungsaufgabe) geprägtes Landschaftsmosaik erhalten. Obwohl auch hier in den 1970iger und 1980iger Jahren in Teilbereichen durch Flurneuordnungsverfahren und wasserbauliche Maßnahmen regulierend eingegriffen wurde, sind große Bereiche noch in ihrem ursprünglichen Zustand weitgehend erhalten geblieben. Doch auch hier lässt sich der allgemeine Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere in den feuchten und nassen Biotopen, verzeichnen.

Zielsetzung

Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Dumme. Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Dumme. Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg

Das Betreuungsgebiet der ökologischen Station hat eine Größe von ca. 8.500 ha und umfasst höchst wertvolle naturnahe Feuchtlebensräume sowie eine Vielzahl historischer zusammenhängender Grünlandareale. Weite Bereiche sind als NATURA 2000 Gebiete ausgewiesen, das Sicherungsinstrument reicht jedoch allein nicht aus, um positive Entwicklungen in Gang setzen. Hierfür sind arten- und lebens­raum­typische Schutzanstrengungen durch Pflege- und Entwicklungs­maßnahmen erforderlich, für deren zielgerichtete und erfolgsorientierte Planung und Durchführung eine qualifizierte Schutzgebietsbetreuung Vor-Ort erforderlich ist. Diese soll den Austausch mit anderen relevanten Akteuren, wie z.B. Verbänden und Kommunen intensivieren, um auf dieser Basis möglichst abgestimmte und damit langfristig tragfähige Lösungen für den Naturschutz zu erreichen. Durch Informations-, Bildungs- und Naturerlebnisangebote trägt die Schutzgebietsbetreuung zu einer verbesserten Akzeptanz von naturschutzfachlichen Zielen und Maßnahmen in der Landgraben-Dumme-Niederung bei und verhindert durch besucherlenkende Maßnahmen Störungen sensibler Lebensräume und Arten.

Erfahrungen & Kooperationen

Es wird an die Erfahrungen und Erfolge vorheriger Projekte, z.B. an das sogenannte „Kräuterheuprojekt“ des BUND angeknüpft, das zwischen 1992 und 1998 die wertvollen artenreichen Wiesenlandschaften durch die Förderung extensiver Nutzung und Flächenankauf erhalten hat. Hier entstanden in der Vergangenheit eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirten sowie den zuständigen Behörden, welche heute eine gute Grundlage für die zukünftige Arbeit bietet. Zudem kann länderübergreifen mit anderen, aktuellen BUND-Projekten kooperiert werden, beispielsweise mit dem bundesweiten Projekt „Grünes Band“. Dieses wird in diesem Bereich vor allem auf der sachsen-anhaltinischen Seite der ehemaligen innerdeutschen Grenze durchgeführt und bietet, gerade für wasserwirtschaftliche Naturschutzkonzepte, die Möglichkeit einer engen Abstimmung und eines grenzübergreifenden Vorgehens. Die neue ökologische Station Landgraben-Dumme Niederung des BUND ergänzt auf der niedersächsischer Seite die anderen BUND-„Leuchttürme“ der Burg Lenzen in der brandenburgischen Elbtalaue sowie das „GRÜNE BAND“ in Sachsen-Anhalt und sorgt damit für eine ausgezeichnete Kompetenz für alle Naturschutzbelange in dieser Region.

  • Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
  • Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
  • Foto: BUND KG Lüchow Dannenberg
Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/projekte_einrichtungen/einrichtungen/oekologische_station_landgraben_dumme_niederung/