Diepholzer Moorniederung

Das BUND-Projekt Diepholzer Moorniederung ist eines der wichtigsten und erfolgreichsten des BUND Niedersachsen. Seit 1983 kümmert sich der BUND hauptamlich um ein Schutzgebiet in der Diepholzer Moorniederung, die insgesamt ca. 118.000 Hektar groß ist und 24.000 Hektar Hochmoore umfasst. Der BUND Diepholzer Moorniederung (DHM) betreut im Vertrag mit dem Land Niedersachsen 10.059 Hektar der Schutzgebiete in den Landkreisen Diepholz und Nienburg, für den Kreis Minden-Lübbecke (NRW) betreut er 490 Hektar.

Bereits 24.286 Hektar sind inzwischen als Naturschutzgebiet und Europäisches Schutzgebietsystem Natura 2000 (FFH- und Vogelschutzgebiet) geschützt. Allerdings wurden davon erst ca. 7.300 Hektar renaturiert. Insgesamt gelten gut 30.000 Hektar als naturschutzwürdig.

Schon seit 1973 haben sich Aktive der Faunistischen Arbeitsgemeinschaft Moore (FAM) ehrenamtlich um den Schutz der Diepholer Moorniederung gekümmert. Heute arbeiten im BUND-Projekt meist bis zu zehn Voll- bzw. Teilzeitkräfte. Drei Zivildienstleistende, eine Teilnehmerin am Freiwilligen Ökologischen Jahr FÖJ und Praktikanten ergänzen das Team vor Ort. Ihre Aufgabe: das ökologische Potenzial des Naturraums zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Bedeutung des Naturraumes und Zielsetzung

Die Diepholzer Moorniederung ist ein international herausragendes Gebiet für Brutvögel der offenen Hochmoor-, Heide- und Feuchtwiesenlandschaft. Mehr als 30 gefährdete Brutvogelarten (Rote Liste) sind hier heimisch, u.a. Kranich, Rotschenkel, Uferschnepfe, Bekassine, Großer Brachvogel, Kiebitz, Schwarzkehlchen, Raubwürger, Neuntöter, Ortolan, Heidelerche, Krickente, Löffelente, Wiesenweihe und Ziegenmelker.

Der Naturraum ist in den letzten Jahren als einer der größten Rastplätze für Kraniche in Deutschland bekannt geworden. Bis zu 77.500 Kraniche rasteten dort zum Beispiel im Herbst 2008. Seither werden es immer mehr. Die wiedervernässten und renaturierten Hochmoore bieten günstige Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten für die imposanten Großvögel, die vom Jahr zu Jahr mehr Forscher sowie Touristen anziehen.

Der BUND DHM betreut die Rastplätze im Naturraum und organisiert die von vielen Ehrenamtlichen unterstützten Zählungen. Kranich-Hotline und Internetseite informieren über den aktuellen Stand der Zahl rastender Kraniche. Herausragende Lebensverhältnisse gibt es ebenso für Amphibien, Reptilien, Libellen, Käfer, Tag- und Nachtschmetterlinge, Heuschrecken sowie andere Artengruppen.

Arbeiten, Aktionen, Teilprojekte

Im Rahmen des Betreuungsvertrages führt der BUND im Moor verschiedene Arbeiten durch wie z.B. Bestandsaufnahmen von Pflanzen und Tieren, Pflegemaßnahmen wie Birken entfernen, Flächen kurz mähen oder Staue verbessern. Die naturschutzfachliche Betreuung von Landschaftspflegeschäfereien, das Erarbeiten von Vorschlägen zur Wiedervernässung, Entbirkung, Aushagerung, Beweidung mit Schafen und Rindern zur (Feucht-) Grünlandbewirtschaftung und –pflege, die Betreuung von Wiesenvogelschutzgebieten sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Beratungen gehören ebenfalls dazu.

Zeichnung Darüber hinaus übernimmt der BUND Diepholzer Moorniederung z.B. im Auftrage der Landkreise die Bauleitung bei der Renaturierung von Hochmooren. Biotop- und Artenschutzprojekte für Wiesenweihe, Kiebitz, Feldgrille Reptilien und Hochmoorbläuling werden initiiert und durchgeführt.

Die Aufgabenerfüllung gelingt auch deshalb gut, da eine enge Kooperation mit Naturschutzverwaltungen, weiteren Akteuren, Grundeigentümern und Landnutzern besteht.

Nicht nur die Öffentliche Hand sondern auch Stiftungen, Verbände und private Förderer unterstützen die Moorschutzarbeit seit langen Jahren in vielfacher Hinsicht.

Zur Internetseite des BUND Diepholzer Moorniederung.

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