6. April 2010
Gefahr für Great Barrier Riff sollte Warnung sein! - BUND fordert erweiterten Schutz für UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer.
Bremen 06. April 2010. Erschreckende Bild erreichen uns aus dem Great Barrier Riff in Australien. Der Unfall des chinesischen Frachters "Shen Neng 1" zeigt, wie von einem Moment zum Anderen ein Weltnaturerbe großflächig in Gefahr sein kann. "Wir sollten diesen Unfall auch als Warnung für unsere Region sehen!", so der BUND Arbeitskreissprecher Meer und Küste, Stefan Menzel.
Im Sommer 2009 wurde das Wattenmeer zum "UNESCO-Weltnaturerbe" erklärt. Das Wattenmeer in der Nordsee ist ein einmaliges und sensibles Ökosystem, dass ebenfalls an einer viel befahrenen Schifffahrtslinie liegt. Damit ist diese Region täglich in Gefahr. Ein Ölteppich würde sich großflächig wie ein Leichentuch über das flache Wattenmeer legen. Unzählige Lebewesen würden von dem Leben spendenden Sauerstoff abgeschnitten. Die sterbenden Tiere, wie Würmer, Krebse und Muscheln bieten dann unzähligen Vögeln eine vermeintlich einfache Beute. Ihnen droht dann ein qualvoller Tod durch verklebtes Gefieder und verätzte Verdauungstrakte. "Auch der Tourismus kann seine Werbekampagne zur Erholung im Weltnaturerbe getrost einstampfen", so Stefan Menzel. "Dieser Schlag trifft auch die Ökonomie dieser Region vernichtend", so Menzel weiter.
Die Gefahr durch die Schifffahrt lauert bereits außerhalb der Wattenmeerregion. Doch nur innerhalb der Wattenmeerregion werden die Schiffsbesatzungen durch die Eintragung eines "Besonders empfindliches Meeresgebiet", dem sogenannten PSSA "Particulary Sensitive Sea Areas" in den Seekarten zur besonderen Vorsicht angehalten. "Damit aber auch die Schifffahrt vor dem Wattenmeer die Besonderheit des Gebietes erkennt, sollte das PSSA-Gebiet auf das Verkehrstrennungsgebiet Deutsche Bucht erweitert und somit dort in den Seekarten gekennzeichnet werden", fordert Nadja Ziebarth, BUND-Meeresschutzreferentin, vehement.
Zum Schutz des Wattenmeeres ist ein strenger Schutz nötig, dazu gehört eine strickte Kontrolle der Schiffsbewegungen in der Deutschen Bucht, die gekoppelt werden sollte mit der großflächigen Ausweisung als PSSA. Die Havarie am Great Barrier Riff zeigt, "das wenn der Frachter erstmal in Seenot ist, nur noch Schadensbegrenzung möglich ist. Darum sind Präventivmassnahmen unumgänglich, " so Nadja Ziebarth.
BUND-Projektbüro Meeresschutz
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