BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


29. Juli 2010

Elbvertiefung weiterhin nicht genehmigungsfähig

Der BUND Landesverband Niedersachsen e.V. hat bei den Behörden eine Stellungnahme zur dritten Planänderung zur Elbvertiefung eingereicht. Der Umweltverband kommt darin wieder zu dem Schluss: Vor allem die Vorgaben des europäischen und nationalen Naturschutzrechts sind erneut nicht ausreichend beachtet worden.

Der BUND Niedersachsen lehnt die weitere Vertiefung der Elbe auf bis zu 19 Meter strikt ab. Denn nach Ansicht des BUND ist die beantragte Vertiefung völlig unnötig, da auch große Containerschiffe real nur selten Tiefgänge von über 14 Meter erreichen. Und für eben diese Extremtiefgänge haben Bund und Küstenländer – einschließlich Hamburg - seinerzeit den Bau des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven vereinbart. Der längst im Bau befindliche, vom Steuerzahler finanzierte Jade-Weser-Port soll Ende nächsten Jahres fertig werden. Es macht überhaupt keinen Sinn, nun mit Steuergeldern in Höhe von mindestens 400 Mio. Euro mit dem Jade-Weser-Port um einige wenige Containerschiffe zu konkurrieren.

Das Bundesverkehrsministerium und die Hamburger Wirtschaftsbehörde mussten im vergangenen Jahr eingestehen, dass mit der Elbvertiefung ein erheblicher Eingriff in europäische Schutzgebiete unvermeidbar und deshalb ein Ausnahmeverfahren bei der Europäische

Der BUND Niedersachsen kritisiert zudem massiv die vorgeschlagenen Kompensationsmaßnahmen nach nationalem und europäischem Recht: Diese sind in Teilen fachlich ungeeignet und im Umfang ungenügend.

Neben dem BUND Niedersachsen hat im Juli auch der BUND Hamburg gemeinsam mit dem WWF eine Stellungnahme zur 3. Planänderung bei den Behörden eingereicht. Dieser Stellungnahme schließt sich der BUND Niedersachsen an.

Das Fazit des BUND Niedersachsen zur 3. Planänderung lautet:

Die geplante Elbvertiefung ist umweltrechtlich nicht genehmigungsfähig und angesichts der Möglichkeiten einer Hafenkooperation völlig überflüssig. Sie verstößt gegen Europäisches Naturschutzrecht und hat zur Folge, dass sich die Sauerstoffverhältnisse und Lebensbedingungen in dem Fluss weiter verschlechtern, dass das Fischsterben weitergehen wird, noch mehr Gewässerlebensraum verlandet und der Fluss noch mehr kanalisiert wird.


Auch der BUND Hamburg informiert ausführlich über die Planung zur Elbvertiefung.


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/themen/wasser/wasser_detailansicht/browse/7/artikel/elbvertiefung-weiterhin-nicht-genehmigungsfaehig-2/