30. September 2010

Julius Kühn-Institut kommt zu dem Schluss: Bio ist besser

Das Julius Kühn-Institut ist eine Forschungseinrichtung des Bundes. Es berät die Bundesregierung zu allen Fragen mit Bezug zu Kulturpflanzen. In einer Fallstudie in Baden-Württemberg haben die Forscher biologisch bewirtschaftete Böden untersucht und mit konventionell bewirtschafteteten verglichen.

Im Mittelpunkt stand die "Infiltrations-Fähigkeit" des Bodens und die "Infiltrations-Kapazität", also das Eindringen von Niederschlag in den Boden und die Fähigkeit des Bodens, dieses Wasser zu speichern. Das Ergebnis: Die ökologisch bewirtschafteten Böden konnten viel mehr Wasser aufnehmen als die konventionell bewirtschafteten.

Dass unsere Böden viel Wasser aufnehmen ist immens wichtig. Viele Hochwassereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, was passiert, wenn Böden nur wenig Wasser aufnehmen: Es kommt zu verheerenden Überschwemmungen. Da immer mehr Flächen versiegelt werden, ist es umso wichtiger, dass es neben den versiegelten Flächen ausreichend Böden gibt, die viel Wasser schnell aufnehmen können - insbesondere hinsichtlich des Klimawandels, der mehr Niederschläge bzw. intensivere Niederschläge mit sich bringen wird.

Die Forscher des Instituts schreiben in ihrer Studie, dass weniger Niederschläge von Böden aufgenommen werden, weil

  • die meisten Böden zunehmend verdichtet sind durch den Einsatz immer größerer Maschinen
  • immer mehr biologische Aktitvität im Boden verloren geht durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie vereinfachte Fruchtfolgen

Die Wissenschaftler liefern mit ihrer Studie weitere wichtige Gründe, warum die Landwirtschaft sich unbedingt wandeln muss. Denn der ökologische Anbau hat für die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens laut den Forschern nur Vorteile. So haben die Forscher  eindeutig und übertragbar belegt, dass biologisch bewirtschaftete Böden

  • Lebensraum für mehr Lebewesen bieten und damit die Bodenfruchtbarkeit erhöht wird und die Biodiversitäterhalten werden kann
  • viel mehr Wasser aufnehmen und speichern können und damit einen wichtigen Schutz bieten vor Erosion und Überschwemmungen, da das Wasser nicht oberflächlich in Bäche und Flüsse abfließt

Die Wissenschaftler kommen in ihrer Studie zu dem Schluss, dass der biologisch bewirtschaftete Boden nach Niederschlägen sehr schnell mehr als ein Drittel mehr Wasser aufnehmen kann als konventionell bewirtschaftete Böden. Damit könnten zwar nicht Hochwasser gänzlich verhindert, aber eindeutig abgemildert werden. "Die ökologische Landwirtschaft kann somit einen wichtigen Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz leisten", heißt es abschließend in der Studie. 

Der BUND sieht weitere Vorteile beim Bio-Anbau, die Mensch und Natur dienen: Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und auf mineralische Stickstoffdünger, die nur mit hohem Energieaufwand hergestellt werden und Lebensmittel und die Umwelt belasten.

Quelle:

Vergleichende Untersuchungen der Infiltrationseigenschaften von konventionell und ökologisch bewirtschafteten Böden, Fallstudie aus dem Main-Tauber-Kreis Baden Württemberg, Julius Kühn-institut, 5/2009.




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