15. Juli 2010
Aus der LVA Echem darf keine Lehranstalt für Massentierhaltung werden
Im Zuge dieser Umstrukturierung plant die Kammer offenbar den Bau einer Schweinemastanlage mit 2500 Mast- und 250 Sauenplätzen in Echem – mit allen negativen Folgen für die Tiere und die Umwelt. Der BUND Landesverband Niedersachsen e.V. fordert die Kammer auf, diesen Plan zu verwerfen und stattdessen darin zu investieren, die Ausbildung der Landwirte zu verändern. Denn die Landwirtschaft muss künftig klimaschonend arbeiten und soll zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Mit der Agrarreform ab 2013 wird die EU diese beiden Aspekte noch weiter in den Vordergrund drängen und die Bäuerinnen und Bauern vor neue Herausforderungen stellen.
Doch in deren Aus- und Weiterbildung werden diese Themen bislang zu wenig berücksichtigt. Der BUND fordert daher die Landwirtschaftkammer auf, die LVA Echem mit dem Schwerpunkt der Aus- und Weiterbildung für Klimaschutz, Erhalt der Artenvielfalt und der Weiterentwicklung besonders tiergerechter Haltungsverfahren zu entwickeln. Echem eignet sich durch seine Nähe zum Biosphärenreservat Elbe zudem als guter Standort, um landwirtschaftliches Flächenmanagement in Schutzgebieten zu lehren.
„Neben der Erzeugung gesunder Lebensmittel hat die Landwirtschaft als Nutzer des größten Anteils der Fläche einen besondere Aufgabe bei den neuen Herausforderungen wie Klimaschutz und Artenvielfalt“, sagt Tilman Uhlenhaut, Landwirtschaftsreferent des BUND Niedersachsen. „Eine Ausbildung, die den Landwirten die Steigerung der Produktion pro Tier und Hektar – ohne Rücksicht auf Tier, Natur und Umwelt – nahe legt, ist nicht zukunftsweisend. Die Bäuerinnen und Bauern, die nachhaltig wirtschaften wollen, benötigen Aus- und Weiterbildungsangebote, um sich diesen Aufgaben erfolgreich stellen zu können.“
Deshalb darf nach Ansicht der BUND die LVA Echem auf keinen Fall zu einer Lehreinrichtung für die Intensiv-Tierhaltung mit all ihren negativen Folgen für Tiere und Umwelt gemacht werden.