18. Februar 2011

Neue Studie urteilt: Intensivtierhaltung von Masthähnchen führt zu gesundheitlicher Gefährdung der Bürger

Anlass für die Studie waren Anträge für neue Stallbauten sowie die verharmlosende Darstellung des Leiters des Gesundheitsamtes in Norden.

Anlässlich der Ergebnisse der Studie bekräftigt der BUND seine Forderungen nach einem Wandel in der Agrarpolitik. In Niedersachsen muss Landwirtschaftsminister Lindemann eine neue Tierschutzstrategie mit Wirtschafts- und Sozialpartner entwickeln und schnellstmöglich umsetzen. Dies zeigt auch der aktuelle Fall von Tierschutzverstößen beim Geflügelzüchter Lohmann in Cuxhaven, die viel zu spät geahndet werden.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie lauten:

Der Zustand von Normalluft ist definiert in der Richtlinie 2008/50/EG des europäischen Parlaments. Durchschnittswerte unbelasteter Luft für Keimzahlen, Bioaerosole und Endotoxine in der Normalluft wurden in den zitierten Untersuchungen gemessen und sind entsprechend dokumentiert.

  • In der Stallluft von Hähnchenmastanlagen liegt eine massive Konzentration von Bioaerosolen, Biotoxinen und Keimen vor. Diese werden, abhängig von meteorologischen Einflüssen wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit, mehr als 500 Meter außerhalb des Maststalles verbreitet.
  • Biotoxine werden mit ausgebrachtem Kot großflächig verteilt und stellen wegen ihres langen Überdauerns in der Umgebung eine erhebliche Gefahr für die Entwicklung von Atemwegserkrankungen dar. Sie sind eine noch größere Gefahr für bereits an Atemwegserkrankungen leidende Menschen.
  • Keime, die zum Teil antibiotikaresistent sind, werden beim Transport der gemästeten Tiere in die Umgebung freigesetzt und können dort krankheitsauslösend wirken.
  • Die Gesundheitsgefährdung für in der Nähe von Mastanlagen lebende Menschen ergibt sich aus vorliegenden epidemiologischen Studien. Gleiches gilt für landwirtschaftliches Personal in der Intensivtierhaltung.
  • Der Antibiotikaverbrauch in der Intensivtierhaltung ist in den vergangenen Jahren gestiegen mit der Folge einer humanmedizinisch hochproblematischen Resistenzentwicklung bei Bakterien, insbesondere MRSA.

In der Gesamtschau der wissenschaftlichen Erkenntnisse führt die geplante Errichtung eines Intensivtierhaltungsstalles für Masthähnchen zu einer gesundheitlichen Gefährdung der Bevölkerung.
Die Darstellungen des Leiters des Gesundheitsamtes in Norden sind laut den Ergebnissen der Studie mit dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht vereinbar, die gesundheitliche Gefährdung wird deutlich unterschätzt.

Hier können Sie die gesamte Studie herunterladen.

Und hier gelangen Sie zur Homepage der Bürgerinitiative.




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