BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


1. Dezember 2009

1000 Lichter - Gegen die geplanten Kohlekraftwerke in Stade- Für saubere Luft zum Atmen

Am Reformationstag, dem 31. Oktober 2009, veranstaltete die Bürgerinitiative Haseldorfer Marsch ( www.bi-haseldorfer-marsch.de ) in Hohenhorst, "Deekenhörn" am Elbufer ihre friedliche Protestveranstaltung gegen die Errichtung von drei neuen Kohlekraftwerken in Stade.


Der Grund, warum am gegenüberliegenden Elbufer der Unmut der Bevölkerung genau so groß ist, wie in Stade und Umgebung, liegt an der direkten Betroffenheit der Menschen nordöstlich der Elbe, deren Lebensqualität durch die Abgasfahnen der Kohlekraftwerke erheblich beeinträchtigt werden.


Die Haseldorfer Marsch hat mit seinen reizvollen Naturschutzgebieten viel zu verlieren:

Nicht nur der Tourismus würde durch die Luftschadstoffe gefährdet, auch die Landwirtschaft, von der die Verbraucher Nahrungsmittel ohne Schadstoffe fordert, ist alles andere als begeistert, wenn sie pro Jahr demnächst zur schon vorhandenen Belastung mit Ultragiften wie Dioxine und Furane, Quecksilber (1.700kg), Blei (7.000kg) Arsen (1.700kg), Cadmium und Thallium (1350kg) und mehr als 600 t Feinstaub aus Stade "gesegnet" wird.


So folgten der BUND, Bündnis 90 / die Grünen, BI Stade Altes Land und BI Bützfleth dem Aufruf der Haseldorfer BI und fuhren am Nachmittag mit einem gecharterten Bus zum Veranstaltungsort Deekenhörn.


Außer Infomaterial und Äpfeln aus dem Alten Land reiste die Bi Stade Altes Land nicht ohne ihr maßstabgerechtes Modell der Stader Cosmea Kirche und dem geplanten Kohlekraftwerk der Fa. GDF Suez an, das die gigantischen Ausmaße dieses energetischen Dinosauriers verdeutlicht.


Auf dem hervorragend hergerichteten Veranstaltungsplatz wurde der bunte Haufen aus Stade vom Bi-Sprecher, Herrn Niels-Peter Rühl, und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern freundlich empfangen.

Die Versorgung mit ess- und trinkbarem war hervorragend organisiert und das lukullische Angebot war sehr vielfältig.

Schnell füllte sich der Platz vor der Tribüne und nach den einführenden Worten von Niels-Peter Rühl gaben Frau Barbara Ostmeier, Mdl, und Frau Dr. Valerie Wilms, MdB, ihre Einschätzungen zu den Stader Kohlekraftwerksvorhaben ab.

Zwischendurch bekam der Elbkinderchor unter der Leitung von Frau Manuela Teichmann großen Applaus.


Vergnüglich und nachdenklich stimmte ein Dialog der Pastoren Dr. Nagel und Petersen, wobei einer der hohen Herren als Dr. Martinus im Sinne Martin Luthers zum Thema Kohlekraftwerke, Arbeitsplätze und Erhalt der Schöpfung Ernstes und Erheiterndes zu berichten wusste.

Ein gelungener Sketch, der zum Nachdenken anregte. Viele der Anwesenden freuten sich über diese Art der lebendigen Kirche, die sich bei diesem "heißen" Thema nicht wie so oft andernorts, wegduckt.


Erfreulicherweise waren viele junge Eltern mit ihren Kindern anwesend, die der momentanen Energiepolitik sorgenvoll entgegensehen, da die geplanten Kohlekraftwerke bei einer Laufzeit von mehr als 40 Jahren eine extreme Belastung ihrer Heimat festschreiben und den Klimawandel mit seinen negativen Auswirkungen beschleunigen würde.

Für die Kinder hatten die Veranstalter als Höhepunkt einen Gasballonwettbewerb organisiert. Hierfür konnten sie sich im "BallonPostamt" einen gasgefüllten Ballon abholen. Die Botschaft der Luftpost war dem Stader Bürgermeister, Herrn Riekhoff, gewidmet.


Und ab geht die Post...


Nachdem die Dämmerung eingekehrt ist, wurden die Fackeln entzündet. Die Fackelträger stiegen die Treppe zum Deich hinauf und bildeten auf der Deichkrone eine lange Reihe von fast 1000 Menschen, um dem Rat und der Verwaltung der Hansestadt Stade den rechten Weg in eine verantwortungsvolle Energiepolitik zu zeigen.


Unser Dank gilt der Bi Haseldorfer Marsch für eine gut organisierte, erlebnisreiche Demonstration gegen die Planung der drei Kohlekraftwerke in Stade.


T.K.

 


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/themen/kohlekraftwerke/kkw_detailansicht/browse/1/artikel/1000-lichter-gegen-die-geplanten-kohlekraftwerke-in-stade-fuer-saubere-luft-zum-atmen/