17. März 2010
11. Trilaterale Wattenmeer Ministerkonferenz auf Sylt: BUND begrüßt Erfolge für das Wattenmeer, fordert aber mehr Schutz
Hannover - Anlässlich der heutigen Ministerkonferenz der Trilateralen Wattenmeer Kooperation der Länder Deutschland, Dänemark und der Niederlande begrüßt der BUND die bisherigen Erfolge des Wattenmeerschutzes. Die Ernennung des Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe ist einer der großen Erfolge der Trilateralen Wattenmeer Kooperation. Aber auch das dänische und hamburgische Watt müssen noch von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen werden.
„Trotz aller Erfolge: Nutzungen und Umweltzerstörungen bedrohen das Wattenmeer weiterhin“, warnt Nadja Ziebarth, BUND-Meeresschutzreferentin. „Die Flussmündungen werden vertieft und Ölförderungen durch das Wattenmeer fortgesetzt. Durch das hohe Schifffahrtsaufkommen vor der Küste ist das Wattenmeer jederzeit durch Havarien gefährdet. Eine Erweiterung des PSSA-Gebietes Wattenmeer (Particularly Sensitive Sea Areas) auf die Schifffahrtswege, ließe hier deutlich verbesserte Schutzmöglichkeiten zu.“ Die so genannten PSSA-Gebiete sind besonders sensible Meeres-Gebiete, die von der Internationalen Maritimen Organisation (IMO) ernannt und in allen Seekarten als solche kenntlich gemacht werden. „Durch das Bewusstsein, dass es sich um besonders schützenswerte Gebiete handelt, erhöht sich die Aufmerksamkeit der Schiffsführer“, erläutert Ziebarth. Dies sei ein erster Schritt, um das Wattenmeer besser vor Schiffsunglücken zu schützen.
Auch die Entwicklungen der Offshore-Windenergie auf See betreffen die Wattenmeerregion. Der BUND unterstützt grundsätzlich die Offshore-Windenergie, fordert allerdings, alle Kabeltrassen künftig durch die Flussmündungen zu führen und nicht mehr durch den Nationalpark Wattenmeer. Die Ernennung zum UNESCO-Weltnaturerbe ist eine wichtige Auszeichnung und zugleich ein Ansporn für die Anrainerländer, für die Naturschutzbelange im Wattenmeer einzutreten und diese zu stärken. Der BUND fordert ein klares Bekenntnis aller beteiligten Nationen für einen naturverträglichen, nachhaltigen Tourismus, um den künftigen Tourismusmagneten Wattenmeer zu stärken. Dieses Bekenntnis verlangt eine verstärkte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie eine gesicherte Finanzierung der Nationalparkhäuser und der internationalen Wattenmeerschule.
Die Geschichte des Wattenmeerschutzes ist eine von großen Mühen und langem Atem gekennzeichnete Erfolgsgeschichte, aber kein Selbstläufer. Der BUND wird sich auch in Zukunft für das Wattenmeer stark machen.
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