18. Juni 2005
Veröffentlichter Leserbrief
Süddeutsche Zeitung am Samstag, den 18. Juni 2005
Verfasst von Renate Backhaus; Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen und BUND Bundesvorstand
Frau Merkel will also die Laufzeiten der Atomkraftwerke ( AKW ) verlängern und den Rest der Industrie überlassen.
Kein Wort zu der fehlenden Endlagerung der Atommülls ? Schon jetzt wissen wir nicht, wo und wie vor allem der hochradioaktive Müll sicher gelagert werden kann. Es gibt bis heute keine Lösung dieses weltweiten Problems. Nun sollen aber unter einer CDU geführten Regierung die Müllberge weiter wachsen. Und das alles mit der Begründung : Klimaschutz.
Hier werden in unzulässiger Weise zwei große Ubel gegeneinander ausgespielt. Klimaschutz gegen Atommüllberge, die CDU ist der Meinung, die Atommüllberge sind das kleinere Ubel, dass können und müssen wir zugunsten des Klimaschutzes in Kauf nehmen.
Das ist unmoralisch und nicht zu verantworten. Wir brauchen nicht das angebliche kleinere Ubel, wir brauchen eine fehlerfreundliche und klimaschützende Energieversorgung:
Eine Energieversorgung, die Mensch und Umwelt nicht bedroht, beginnt mit Energieeinspaarung. Jede nicht verbrauchte Stunde Strom ist Klimaschutz. Es geht weiter mit Energieeffizienz, das gilt das eben gesagte, jede Kilowattstunde Strom, die weniger verbraucht wurde, ist Klimaschutz. Dazu kommt die gemeinsame Nutzung von Strom und Wärme. Bei Atomstrom werden mit der entstehenden Abwärme die Flüsse aufgeheizt, statt die Wärme zum Heizen zu nutzen. Eine unzulässige Verschwendung und Gefährdung des Klimas. Erneuerbare Energien aus Wasser, Wind , Sonne und Biomasse schützen das Klima und hinterlassen keine gefährlichen Müllberge, die 1000de von Jahren gesichert untergebracht werden müssen.
Fazit: Die Zukunft der Energieversorgung liegt nicht in einer gefährlichen Risiko-Technik sondern in einer Energieversorgung, die das Klima schützt und den Kindern dieser Erde nicht die Aufgabe aufbürdet, den strahlenden Müll dieser Generation noch Jahrtausende von Jahren zu bewachen.