Atomkraftwerke für den Klimaschutz? - Von Renate Backhaus - Februar 2007

Bei der Stromerzeugung aus Atomkraft entstehen kaum Treibhausgase wie Kohlendioxid. In Zeiten der weltweiten Erwärmung ist das ein immer wieder gehörtes Argument gegen den Atomausstieg in Deutschland. Beinah täglich fordern daher CDU/CSU und F.D.P. Politiker eine Abkehr vom sog. Atomausstieg oder sogar einen Neubau von Reaktoren.

Doch sieht man sich das einmal genauer an, kommt man schnell zu dem Ergebnis, das Atomkraft kein Beitrag zum weltweiten Klimaschutz ist, Klimaschutz funktioniert aber nur, wenn sich die gesamte Welt daran beteiligt.

Gegenwärtig gibt es weltweit 442 Atomkraftwerke. Lt. Klaus Traube, der gerade für den Deutschen Naturschutzring ( DNR ) eine neue Studie (DNR, August 2005) erstellt hat, müssten noch einmal rd. 2200 große Meiler weltweit gebaut werden, um den Anforderungen eines weltweiten Klimaschutzes gerecht zu werden. Eine völlig unvorstellbare Dimension, auch wenn man bedenkt, dass ja durch den Terrorismus neue Gefahren bezüglich der Sicherheit dazugekommen sind.

Es gibt in den allermeisten Ländern dieser Erde keine Atomkraft, nicht nur, weil sie zu riskant ist sondern auch, weil sie zu teuer ist. Millionen von Menschen haben gar keinen Zugang zu Strom. Doch auch sie haben ein Recht darauf. Und dafür sind nicht Atomkraft die richtigen Antworten:

• Atomkraftwerke erzeugen lediglich Strom und heizen mit ihrer Abwärme die Flüsse auf, diese grandiose Verschwendung von Abwärme muss eingestellt werden.


• In Atomkraftwerken entstehen Abfälle, die Millionen von Jahren sicher gelagert werden müssen. Für die ungeklärte Frage der sog. Entsorgung gibt es weltweit bis heute keine Lösung
  Atomkraftwerke könnten ein potentielles Ziel von Terroristen sein.


• Atomkraftwerke bieten immer eine Möglichkeit für politisch instabile Länder, sich eine Atombombe zu beschaffen. Die aktuelle Diskussion in Iran und Nordkorea ist bekannt.

Die richtigen Antworten für eine weltweit klimaverträgliche Energieerzeugung sind Erneuerbare Energien, die dezentral installiert werden müssen. Wir brauchen eine weltweite Energiewende.

Die richtigen Antwort auf die Herausforderung Klimaschutz ist auch eine deutliche Senkung der CO2 Emissionen im Verkehrsbereich. Gerade in diesen Tagen ist die EU eingeknickt vor den Forderungen der deutschen Bundesregierung. Diese hatte sich (erfolgreich)mit dem Hinweis auf Gefährdung der Arbeitsplätze gegen die ursprünglichen Pläne der EU zur CO2-Senkung gewandt.

Weitere Hinweise zum Thema Atom unter www.bund-gegen-atomkraft.de .Nutzen Sie die Möglichkeiten für Ihren eigenen Atomausstieg unter www.atomausstieg-selber-machen.de .

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