BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


30. Mai 2010

Atommüll aus der Asse darf nicht in Schacht Konrad !

Hannover - Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen soll umgehend mit der Vorbereitung zur Rückholung des Abfalls beginnen, der in Asse 2 lagert. Das forderte der BUND Landesverband Niedersachsen auf seiner heutigen Landesdelegiertenversammlung in Hannover in einer einstimmigen Resolution. „Der Müll aus der Asse darf nicht in Schacht Konrad untergebracht werden, denn dieses Endlager ist dafür ungeeignet“, sagt Renate Backhaus, atompolitische Sprecherin des BUND Niedersachsen. „Eine tragbare Lösung ist nur zu finden“, so Renate Backhaus, „wenn sofort mit einer bundesweiten Endlagersuche für alle Formen von radioaktivem Abfall begonnen wird.

Ziel muss sein, in einem ergebnisoffenen Verfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit in Deutschland einen Standort zu finden, der nach wissenschaftlichen Kriterien die Langzeitsicherheit gewährleisten kann“.


Der BUND bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Forderung, die deutschen Atomkraftwerke sofort stillzulegen. So lange kein sicheres Endlager gefunden ist, sei es völlig unverantwortlich, immer mehr gefährlichen Atommüll zu produzieren. Die Erfahrungen mit der Asse und dem Endlager in Morsleben zeigen, dass das alleinige Setzen auf Salz ohne Untersuchung weiterer geologischer Formationen wie Ton oder Granit als Endlager katastrophale Folgen hat. Daher ist auch ein ‚Weiter so‘ in Gorleben nicht zu verantworten. „Wir fragen uns, wie der gesetzlich geforderte Entsorgungsnachweis derzeit eigentlich noch geführt werden kann“ fragt Heiner Baumgarten, Vorsitzender des BUND.


Unter dem Motto „Mit Naturschutzbehörden im Dialog: Wie es mal war, wie soll es werden?“ diskutierten BUND-VertreterInnen der Regional- und Kreisgruppen mit VertreterInnen der Unteren Naturschutzbehörden mehrerer Landkreise. Auch in Zukunft werden die BUND-Gruppen die Naturschutzarbeit vor Ort konstruktiv-kritisch begleiten und unterstützen, darüber bestand Einigkeit. Ein ‚kritischer Freund‘ wolle man bleiben, sagte Dr. Helmut Scharpf, Stellvertretender BUND-Landesvorsitzender, um vor Ort zusammen mit den Naturschutzbehörden für den Natur- und Landschaftsschutz einzutreten. Naturschutzbehörden und BUND appellierten gemeinsam an das zuständige Umweltministerium, seiner Aufgabe gerecht zu werden. Besonders die Niedersächsische Fachbehörde für Naturschutz muss in die Lage versetzt werden, die Landkreise besser mit Informationen und Beratung zu unterstützen.


 

Resolution der JVV vom 29.05.2010 - BUND LV Niedersachsen fordert eine bundesweite Endlagersuche (PDF-Format, ca. 25 KB)


Endlagerung radioaktiver Abfälle in der Bundesrepublik Deutschland - Position des BUND Landesverbandes Niedersachsen – Stand Mai 2010 (PDF-Format, ca. 42 KB)


Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 41 KB)


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/themen/atomkraft/atom_detailansicht/browse/3/artikel/atommuell-aus-der-asse-darf-nicht-in-schacht-konrad-1/