23. September 2010
Sachverständigenrat ist sich einig: Laufzeiten der Atomkraftwerke nicht verlängern
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat gestern (22.9.2010) davor gewarnt, die Laufzeiten der Atonkraftwerke zu verlängern. "Wir raten der Bundesregierung dringend davon ab, die Laufzeiten für Kernkraftwerke zu verlängern", sagt Prof. Dr. Martin Faulstich, Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen in einer Pressemitteilung. "Längere Laufzeiten sind keine Brücke, sondern ein Investitionshindernis für die erneuerbaren Energien."
Der Sachverständigenrat hat das Energiekonzept der Bundesregierung unter die Lupe genommen und einen Kommentar dazu veröffentlicht. Er warnt davor, dass die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke den Ausbau der erneuerbaren Energien bremsen und den Übergang zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Stromversorgung in Deutschland gefährden wird. Weder aus umweltpolitischen noch aus wirtschaftlichen Gründen seien Laufzeitverlängerungen zu empfehlen.
Doch die Bundesregierung hält derzeit nicht viel von diesen Empfehlungen.
Dabei ist der SRU politisch und fachlich unabhängig. Der Rat besteht aus sieben Universitätsprofessoren mit besonderer Umweltexpertise, die unterschiedliche Fachdisziplinen vertreten. Der SRU bestimmt selbst die Themen seiner Gutachten und Stellungnahmen, ist in seinen Aussagen nicht an Weisungen oder Aufträge gebunden, vertritt keine wirtschaftlichen Interessen und genießt damit eine überparteiliche Autorität als Stimme des „gesunden Fachverstandes“ und prinzipiengeleiteter wissenschaftlicher Analysen und Empfehlungen.
Dennoch geht die Bundesregierung über die Empfehlungen hinweg. Lesen Sie hier, was genau der SRU am Energiekonzept bemängelt.