18. März 2011

Vattenfall und E.on: Unerträgliches Schweigen in der Atomfrage - BUND fordert Energiekonzerne auf, Krümmel und Brunsbüttel endgültig stillzulegen - Brokdorf muss ebenfalls vom Netz

Aus Sicht des BUND ist das seit einer Woche andauernde Schweigen der Energiekonzerne Vattenfall und E.on nach dem verheerenden atomaren Unfall in Japan nicht länger akzeptabel. Die von Vattenfall und E.on betriebenen Atomkraftwerke in Brunsbüttel und Krümmel gehören zur umstrittenen Baulinie 69, die heutigen Sicherheitsstandards nicht mehr genügt und deren schwerwiegende Konstruktionsmängel durch Nachrüstungen nicht ausgeglichen werden können.


Brunsbüttel ist zudem nicht ausreichend vor einem Flugzeugabsturz oder einem Terrorangriff geschützt. Dies belegt eine Studie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS). Die Reaktorhülle ist nur 60 cm dick und hielte damit allenfalls einem Sportflugzeug stand. Der Reaktor in Krümmel hat bereits über 300 meldepflichtige „Ereignisse“ in seiner Betriebslaufzeit seit 1983 zu verzeichnen und steht seit 2007 wegen eines Trafobrandes still. Die Reaktorhülle ist zwar deutlich stärker als in Brunsbüttel, aber nicht für das seit zwei Jahren Hamburg regelmäßig anfliegende größte Passagierflugzeug der Welt, den A380, ausgelegt. Außerdem wird das Kraftwerk mit erhöhten Leukämiefällen in der Elbmarsch im Umfeld der Anlage in Zusammenhang gebracht.


„Ein Flugzeugabsturz auf Brunsbüttel ist etwa so wahrscheinlich wie die in Japan erlebte Verkettung extremer Naturkatastrophen. Aber genau um dieses Restrisiko geht es. Die Atomenergie schlägt gnadenlos zurück, wenn sie entfesselt wird“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.


Der BUND fordert Vattenfall und E.on daher auf, Krümmel und Brunsbüttel endgültig still zu legen und die Energiewende ohne Atom und Kohle damit konstruktiv zu unterstützen.


Auch das Atomkraftwerk Brokdorf ist aus Sicht des BUND umgehend vom Netz zu nehmen, da das Bundesumweltministerium als Konsequenz aus dem Reaktorunglück in Fukushima die Hochwasserauslegung der Kraftwerke an der Küste neu bewerten will.


Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 30 KB)




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