27. Oktober 2010

BUND-Gruppen bepflanzen Streuobstwiesen - Neues Projekt für den Erhalt der Artenvielfalt

Streuobstwiese - Foto: BUNDStreuobstwiesen zählen heute zu den am stärksten gefährdeten Biotopen. Sie stehen auf der Roten Liste der Biotop-Typen. Diese Entwicklung hat gravierende Folgen für die Artenvielfalt, da Streuobstwiesen Lebensraum für Tausende von Tier- und Pflanzenarten bieten. Denn beim Streuobstbau werden umweltverträgliche Bewirtschaftungsmethoden ohne Pestizide angewendet – bei der Nutzung der Hochstamm-Obstbäume als auch der Flächen unter den Bäumen.

Der Streuobstanbau hatte in Deutschland im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große kulturelle, soziale, landschaftsprägende und ökologische Bedeutung. Doch seit die Landwirtschaft intensiviert wurde und mehr und mehr Fläche verbraucht wird, ging die Anzahl der Streuobstwiesen rasant zurück: 1950 gab es in Deutschland noch 1,5 Millionen Hektar Streuobstwiesen, 1990 nur noch 300.000 Hektar – ein Rückgang auf 20 Prozent des ursprünglichen Bestandes.


Der BUND Landesverband Niedersachsen e.V. setzt sich mit mehreren Projekten – gefördert durch SweetFamily von Nordzucker – dafür ein, dass die noch vorhandenen Wiesen erhalten bleiben und wieder neue entstehen. Auch die Landesverbände Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Schleswig-Holstein werden durch SweetFamily von Nordzucker finanziell unterstützt, um Streuobstwiesen zu pflanzen.


Der BUND engagiert sich aus folgenden Gründen mit seinen Projekten für den Erhalt der Streuobstwiesen:

 

  • Streuobstwiesen bieten Lebensraum für bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten und zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie leisten daher einen enorm wichtigen Anteil, um die Biodiversität zu erhalten. Neben Flechten, Pilzen oder Moosen leben hier zum Beispiel Steinkäuze oder Grünspechte.
  • Durch den Schwund der Streuobstwiesen gibt es bis heute in Deutschland nur noch knapp 1000, oft nur regional angebaute Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirsch- und Walnuss-Sorten, die an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sind. Diese alten Sorten können auf Streuobstwiesen erhalten werden.

Die niedersächsischen BUND-Kreisgruppen Osnabrück, Braunschweig und Hannover haben Flächen gesucht und gefunden, auf denen sie Streuobstwiesen anlegen werden. Mit finanzieller Unterstützung durch SweetFamily von Nordzucker kaufen sie alte Baumsorten, pflanzen sie auf den Flächen und werden sich künftig um die Pflege der Streuobstwiesen kümmern. Die ersten Bäume sind bereits gepflanzt.


Die BUND-Ortsgruppe Hondelage (Kreisgruppe Braunschweig) pflanzt am 6. November auf einem ehemaligen Bahndamm Obstbäume wie Wildapfel, Wildbirne, Speierling und Apfelquitte an. Die ehrenamtlich engagierten Naturschützer werden sich künftig auch um die Pflege der Streuobstwiese kümmern.


Bei den Kreisgruppen selbst erfahren Sie alle weiteren Details zu deren Engagement vor Ort. Ihre Ansprechpartner sind:

  • Kreisgruppe Braunschweig/Ortsgruppe Hondelage: Bernd Hoppe-Dominik, Tel. 0531-1594
  • Kreisgruppe Hannover: Sibylle Maurer-Wohlatz, Tel. 0511- 66 00 93
  • Kreisgruppe Osnabrück: Ursula Feldmann, Tel. 0541- 200 39 77

Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 80 KB)




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