BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


30. September 2015

Die größte Gefahr für die Wildkatze: der Tod an der Straße

Wildkatze mit Nachwuchs. Foto: Thomas Stephan

Junge Wildkatzen beginnen in diesen Wochen nach neuen, eigenen Revieren zu suchen und werden dabei häufig beim Überqueren von Straßen von Autos erfasst. „Vor allem aus waldreichen Gegenden erreichen uns zur Zeit wieder vermehrt Meldungen von überfahrenen oder angefahrenen Wildkatzen“, berichtet Andrea Krug vom Projekt „Wildkatzensprung“ des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Für den Bestand der Wildkatzen in Deutschland ist das eine ernste Gefahr, da vor allem jüngere, noch unerfahrene Tiere überfahren werden.“

In Niedersachsen ist die Europäische Wildkatze vor allem in den Waldregionen des Leine- Weserberglandes und im Harz verbreitet. Sie lebt vor allem in naturnahen Wäldern und kann weite Strecken wandern. Ihre Lebensräume sind allerdings durch Straßen, Autobahnen, Siedlungen und breite Ackerflächen weitgehend zerschnitten und voneinander isoliert. Deshalb setzt sich das BUND-Projekt „Wildkatzensprung“, das im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, dafür ein, diese Wälder sinnvoll und langfristig durch gepflanzte Wanderkorridore wieder zu verbinden. In Niedersachsen wachsen zum Beispiel bei Golmbach (Landkreis Holzminden) und Betheln (Landkreis Hildesheim) solche „grünen Korridore“, über die die Wildkatzen und viele andere gefährdete Tierarten die nächsten Waldgebiete erreichen und neue Lebensräume erobern können.

Der BUND-Tipp:
Achten Sie besonders in waldreichen Gegenden und in der Dämmerungszeit auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen und Wildwechsel-Verkehrsschilder. Behalten Sie den Straßenrand rechts und links im Auge. Blenden Sie nicht das Fernlicht auf, wenn ein Tier zu sehen ist, sondern hupen Sie.

Doch wie verhält man sich, wenn man eine tote Wildkatze findet? „Zuallererst sollte man auf seine eigene Sicherheit achten. Wer anhält, sollte den Unfallort mit dem Warndreieck kennzeichnen und die Warnweste anziehen. Und man sollte das Tier nicht ohne Handschuhe anfassen“, warnt Andrea Krug vom BUND. „Wir empfehlen grundsätzlich, die Polizei, die Naturschutzbehörde, das zuständige Forstamt oder den BUND zu verständigen. Diese kümmern sich um die Erfassung und das weitere Vorgehen.“ Ihre BUND-Ansprechpartnerin in Niedersachsen erreichen Sie unter Tel. (0511) 96569-39.

Hintergrundinformation:
Das Projekt „Wildkatzensprung“ wird seit 2011 und bis 2017 im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.bund.net/wildkatzensprung und www.biologischevielfalt.de/bp_pj_wildkatzensprung.html.

Pressefotos: www.bund.net/wildkatzenfotos, © siehe Fotobeschreibung

Rückfragen:
Andrea Krug, Projektkoordinatorin „Wildkatzensprung“, Tel. (0511) 96569-39
andrea.krug@nds.bund.net

Pressekontakt:

Thomas Mura, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit BUND Landesverband
Niedersachsen, Tel. (0511) 96569-31, thomas.mura@nds.bund.net

Pressemitteilung als PDF-Datei


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/themen/artenschutz/artenschutz_detailansicht/browse/3/artikel/die-groesste-gefahr-fuer-die-wildkatze-der-tod-an-der-strasse-1/