11. Mai 2016

Die Fledermäuse sind aus dem Winterschlaf erwacht - BUND Niedersachsen appelliert: Sommerquartiere an Gebäuden erhalten

Graues Langohr. Foto: Andreas Zahn

Graues Langohr. Foto: Andreas Zahn

Mit den sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage sind auch die Fledermäuse aus ihrem Winterschlaf erwacht. Bei Anbruch der Dämmerung können wir sie wieder bei ihrer Jagd nach Mücken und Nachtfaltern beobachten. Unsere heimischen Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten. Damit sie uns vor den plagenden Mücken bewahren, benötigen sie geeignete Sommerquartiere, in denen sie auch ab Mai ihre Jungen aufziehen. Viele Fledermausarten sind dabei auf unsere Gebäude als Lebensstätte angewiesen. Daher appelliert der Landesverband Niedersachsen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) an alle Hausbesitzer, Fledermausquartiere zu erhalten.

Ihre Quartiere finden Fledermäuse in engen Spalten am Gebäude. Die Zwergfledermaus lebt im Sommer beispielsweise in Mauerritzen, Rolladenkästen oder hinter Verschalungen und Fensterläden. Die wärmeliebenden Grauen Langohren hingegen bevorzugen Dachböden und wohnen teils frei im First, teils in Spalten und Balkenlöchern versteckt. Je nach Witterung wechseln Fledermäuse ihre Quartiere am Gebäude – nutzen jedoch meist über Jahre hinweg dieselben Unterschlüpfe.

Doch immer häufiger leiden unsere Nachtschwärmer an akuter Wohnungsnot. „Lassen Hausbesitzer das Gebäude dämmen, werden Öffnungen und Spalten an Dach und Fassade meist verschlossen“, bedauert Kirsten Gulau vom BUND Niedersachsen. Die Biologin leitet das landesweite Projekt „Klimaschutz und biologische Vielfalt unter einem Dach“, das sich für den Schutz von Fledermäusen bei Haussanierungen einsetzt.

Laut Bundesnaturschutzgesetz müssen Hausbesitzer die Brut- und Lebensstätten von Fledermäusen erhalten oder ersetzen. Deshalb informiert und berät der BUND Niedersachsen Wohnungsgesellschaften, Architekten, Handwerker und private Hauseigentümer bei Gebäudesanierungen. „Wenn man die  Maßnahmen frühzeitig einplant, lassen sich Ersatzquartiere mit geringem Mehraufwand in die Fassade einbauen“, weiß Gulau. „Das fällt optisch kaum auf und gibt den Fledermäusen weiterhin ein Zuhause.“

Veranstaltungshinweis:
Die faszinierenden Jäger der Nacht können Sie hautnah unter fachkundiger Führung beim BUND erleben. Am 13. Mai startet die Fledermaus-Saison im friesischen Obenstrohe. Bis in den September hinein werden hier 14-tägig kostenlose Führungen in den späten Abendstunden angeboten.

Informationen zu weiteren Fledermausführungen in Niedersachsen und zum Projekt „Klimaschutz und biologische Vielfalt unter einem Dach“ finden Sie unter www.artenschutz-am-bau.de .

Foto-Hinweis an die Redaktionen:
Pressefotos können Sie gern unter folgenden Adressen herunterladen:
www.bund-niedersachsen.de/pm/2016_05_11_Zwergfledermaus
www.bund-niedersachsen.de/pm/2016_05_11_Graues_Langohr

Das Copyright entnehmen Sie bitte der Fotobeschreibung.

Rückfragen zum Thema an:
Kirsten Gulau
Projektleiterin „Klimaschutz und biologische Vielfalt unter einem Dach“
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69 - 14
kirsten.gulau@nds.bund.net

Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 60 KB)




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