21. Juli 2016

Bauen in der Brutzeit - BUND Projekt "Klimaschutz und biologische Vielfalt unter einem Dach" veröffentlicht Praxishandbuch

Mauerseglerküken im Nest. Foto:  Klaus Roggel

Mauerseglerküken im Nest. Foto: Klaus Roggel

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat im ersten Halbjahr 2015 bundesweit rund 230.100 Wohneinheiten, allein in Niedersachsen 20.228, bei der energetischen Sanierung gefördert. Werden im Zuge der energetischen Sanierung Fassaden und Dächer gedämmt und kleine Hohlräume, Mauerspalten und Ritzen verschlossen, ist das gut für den Klimaschutz, jedoch verlieren viele Gebäude bewohnende Vogel- und Fledermausarten ihre Lebensstätten," so Kirsten Gulau vom BUND
Niedersachsen. Wie man diese Tiere bei Sanierungen schützen kann, erklärt der BUND nun in seinem neuen Praxishandbuch "Artenschutz bei Gebäudesanierungen".

Sanierungen haben im Sommer Hochkonjunktur. Das ist für Vögel und Fledermäuse besonders kritisch, denn sie ziehen nun in Nestern und Quartieren am Gebäude ihre Jungen auf. Damit es nicht zu Komplikationen in den Bauabläufen kommt, ist es sinnvoll, den Artenschutz frühzeitig in der Planung zu berücksichtigen. "Es gibt einfache und kostengünstige Möglichkeiten, den Tieren weiterhin ein Zuhause zu geben", weiß Kirsten Gulau, Projektleiterin des BUND-Projektes "Klimaschutz und biologische Vielfalt unter einem Dach". Dabei ist es dem Umweltverband wichtig, dass auch die Energiesparziele erreicht werden. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert das Vorhaben. Der BUND wendet sich mit diesem aktuellen Handbuch vorwiegend an das ausführende Handwerk sowie an Planer und Bauherren. Es bietet einen Überblick darüber, woran man Nester und Quartiere am Gebäude erkennen kann und stellt bautechnische Lösungen sowie verschiedene Einbauweisen von Ersatzquartieren anhand umfangreichen Bildmaterials vor. Vögel und Fledermäuse bieten viele Vorteile: " Mehlschwalben sind beispielsweise nützliche Untermieter, die uns in den warmen Sommermonaten vor plagenden Mücken bewahren", so Gulau.

Das Praxishandbuch steht auf der Projektseite www.artenschutz-am-bau.de  zum Download bereit oder kann als Printmaterial angefragt werden. Hier finden Sie auch weitere Informationen über das Projekt "Klimaschutz und biologische Vielfalt unter einem Dach".

Hintergrund:
Viele Vogel- und Fledermausarten, wie beispielsweise Mauersegler, Mehlschwalben oder Zwergfledermäuse, leben als sogenannte Kulturfolger in den Städten. Sie benutzen seit Jahrhunderten unsere Gebäude als "Ersatzfelsen" zum Leben und Brüten und kehren häufig jedes Jahr zum selben Nest oder Quartier zurück. Verlieren diese Vögel und Fledermäuse ihre Lebensstätten, sind oft nicht nur einzelne Tiere betroffen, sondern ganze Kolonien. Die neuesten Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel bestätigen den Negativtrend: Gebäudebrüter, wie Mauersegler und Mehlschwalben, werden immer
seltener über den Dächern beobachtet.

Bauherren sind verpflichtet, Nester und Quartiere am Gebäude auch bei Abwesenheit der Tiere zu erhalten oder zu ersetzen. Denn diese Lebensstätten sind durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG § 44) geschützt.

Foto: Mauerseglerküken im Nest - Klaus Roggel

Rückfragen zum Thema:
Kirsten Gulau
Projektmanagerin
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: (040) 320 458 45
kirsten.gulau@nds.bund.net

Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 50 KB)




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