Glücksbringer mit vielen Namen und Farben
An einem Namensmangel leidet der Glücksbringer nicht: Mutschekiepchen, Himmelsmietzchen, Huppawermel oder auch Gelbhänschen sind nur einige Beispiele der kreativen Benennungen. Das auffälligste Merkmal der drei bis zwölf Millimeter langen, halbkugelförmigen Tiere sind die Punkte auf ihren Deckflügeln. Je nach Art können es bis zu 24 schwarze, helle, braune oder auch rote Punkte sein. Das Alter eines Tieres lässt sich auf diese Weise also entgegen landläufiger Meinung nicht bestimmen. Ob alt ob jung: Während eines Käferdaseins ändert sich die Punktezahl nicht.
Appetit auf Blattläuse
Punkten können Marienkäfer bei heimischen Gärtner*innen durch ihren großen Appetit, der sie zu einem beliebten Nützling macht. Ein einziger Käfer verspeist in seinem Leben gut 50.000 Blattläuse und andere Schädlinge – das sind bis zu vier in der Stunde. Um während seines Mahles nicht selbst zur Mahlzeit zu werden, sondert der Käfer bei Gefahr eine gelbe, giftige Alkaloide enthaltende Flüssigkeit ab und stellt sich tot. Trotzdem kann es ihm passieren, dass er von Ameisen, die Blattlauskolonien pflegen und deshalb verteidigen, vom Blatt geschubst wird.
Einigen Marienkäferarten setzt ein spezialisierter Feind zu: die Marienkäfer-Brackenwespe. Diese legt ein Ei unter den Deckflügel eines Käfers, die Larve ernährt sich dann vom Fettgewebe und den Körpersäften des Tieres. Der Parasit überwintert sogar mit ihm, um dann im Frühling die lebenswichtigen Organe zu fressen und sich im verendeten Käfer zu verpuppen. Doch auch Marienkäfer selbst können bei Massenauftreten zu Kannibalen werden, ebenso ihre Larven.
Der Marienkäfer wird nicht nur wegen seiner Nützlichkeit geschätzt, sondern gilt vor allem als Glückssymbol. Laut Volksglauben sind die Käfer ein Geschenk der Jungfrau Maria, wodurch sich auch ihr Name erklärt.
Beobachtungstipp
Auf Wiesen, in Gärten oder an Waldrändern kommen Marienkäfer vor. Die Frage ist eher: Wo sind sie nicht zu finden? Gibt es Blattläuse, so sind die Chancen gut, einen Marienkäfer zu sichten.
Basteltipp