5. November 2002

Castortransport - Atompolitik - BUND: "Glaubwürdigkeits-GAU von Rot-Grün"

Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent

Hannover, 05. November 2002 - "Mit dem Castor-Zwölfer-Pack, dem Koalitionsvertrag und den Zugeständnissen für Obrigheim verspielt Rot-Grün die letzte Restglaubwürdigkeit in der Atompolitik", erklärte die niedersächsische BUND-Vorsitzende Renate Backhaus heute in Hannover wenige Tage vor dem neuen Castor-Transport nach Gorleben. "Jeder weitere Castorbehälter zementiert Gorleben als Endlager und der neue Koalitionsvertrag verstärkt unsere Befürchtungen, dass eine ernsthafte Suche nach Alternativen nicht mehr gewollt ist", sagte die BUND-Vorsitzende.Die Vereinbarung von Rot-Grün bleibe bei der Finanzierungsfrage für eine Endlagererkundung völlig unverbindlich. Es heiße darin lediglich, dass dabei eine 'Verständigung mit den Energieversorgungsunternehmen' erzielt werden soll. "Schon jetzt lehnen die Atomfirmen weitere Ausgaben mit dem Hinweis auf ihren Anteil bei der Erkundung von Gorleben und Schacht Konrad ab", so die BUND-Vorsitzende. "Und dass Rot-Grün gegenüber der Atomlobby überhaupt noch mal Profil zeigt, ist seit dem atompolitischen Glaubwürdigkeits-GAU von Obrigheim mit dem Zugeständnis längerer Laufzeiten für das Atomkraftwerk nicht mehr zu erwarten, sagte Backhaus.Die Bundesregierung feiere den Atomkonsens zwar als ihr 'zentrales umweltpolitisches Reformprojekt' und stelle auch den Arbeitskreis 'Auswahlverfahren Endlagerstandorte' (AKEnd) als eine große Sache dar, "das hindert sie aber nicht daran, beides selbst zu demontieren", so Backhaus. Bereits mit der Genehmigung von Schacht Konrad als Endlager im Frühjahr dieses Jahres habe sich die Arbeitsgrundlage für den AKEnd grundlegend geändert. Denn ursprünglich habe es geheißen, der AKEnd arbeite ergebnisoffen. "Durch den Koalitionsvertrag muss der AK bei der Standortfindung auch noch die Befindlichkeiten der Atom-Unternehmen berücksichtigen", sagte die BUND-Vorsitzende.




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