8. Dezember 2003
BUND-Winter-Umwelttipp: Warmlaufen des Motors? BUND: "Schädlich für Umwelt und Motor"
Hannover - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen appellierte an die Autofahrer, beim morgendlichen Freikratzen der Wagenscheiben auf das Laufen lassen des Motors zu verzichten: "Der Standbetrieb ist schädlich für die Umwelt, belästigt Nachbarn durch Lärm und Gestank, schadet dem Motor und ist verboten", erklärte Robert Exner, Sprecher des BUND. "Im Winter ist die Luft durch Heizungsabgase, Straßenverkehr und austauscharme Wetterlagen in den Städten oftmals besonders schlecht. Da sollte auf jede unnötige Belastung verzichtet werden", sagte der BUND-Sprecher.
Ein kalter Motor verbrauche besonders viel Kraftstoff. Der Schadstoffausstoß sei um ein Vielfaches höher als bei einem betriebswarmen Motor. Außerdem benötige er im Leerlauf sehr lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Heizung komme deshalb nicht flotter auf Touren und die Scheiben tauten nicht früher ab. "Neben den verdeckten Kosten durch Motorenverschleiß und Umweltschäden, die durch Autoabgase entstehen, kann der Standbetrieb auch zu einem Verwarnungsgeld von 10 Euro führen", warnte der BUND. Nämlich dann, wenn ein genervter Nachbar Anzeige erstatte.
Wer seine Scheiben schnell eisfrei haben wolle, könne abends eine Pappe oder Folie darüber decken, die dann am nächsten Tag leicht zu entfernen sei. Verkehrsexperten seien sich darüber einig, dass der Standbetrieb die Lebensdauer der Motoren mindere. Das angereicherte Kraftstoffgemisch schlage sich an den Zylinderwänden nieder und wasche dort den schützenden Ölfilm ab. Außerdem gelange dabei Benzin in die Ölwanne, das das Schmieröl verdünne. "Um seinem eigenen Geldbeutel, seinen Mitmenschen und seiner Umwelt etwas Gutes zu tun, kann man auf diese morgendliche Unsitte getrost verzichten", so das Fazit des BUND.