3. September 2010
„Natur sportlich erleben“ – BUND Niedersachsen ruft auf zum sportlich fairen Umgang mit der Natur
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Niedersachsen e.V. lädt alle Sportler und Naturschützer ein, sich am Sonntag, den 5. September 2010, an den vielen Veranstaltungen unter dem Motto „Natur sportlich erleben“ zu beteiligen.
Bei der Aktion, die vom LandesSportBund, der Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz und NDR 1 Niedersachen ins Leben gerufen wurde, bieten landesweit über 100 Teams Mitmach- und Sportangebote an, die überwiegend gemeinsam von Sportlern und Naturschützern angeboten werden. Etliche BUND-Kreis- und Ortsgruppen machen mit, zum Beispiel:
- Der BUND Regionalverband Elbe-Heide organisiert zusammen mit dem TSV Radbruch eine historische und naturkundliche Radtour nach Lüneburg auf dem historischen Postweg. Am Ende der Tour bietet der BUND Führungen durch das Naturschutzgebiet Lüneburger Kalkberg an.
- Die BUND-Kreisgruppe Nienburg lädt zusammen mit dem Turnklub Weser Nienburg zu einer Nordic-Walking-Tour durch die „Krähe“ bei Nienburg, ein Waldgebiet am Moorrand. Dabei erfahren die Teilnehmer Spannendes über die Entstehung und Entwicklung dieses Waldgebietes.
- In Uelzen zeigt die BUND-Kreisgruppe gemeinsam mit dem Postsportverein Uelzen verschiedene Radtouren, Nordic-Walking-Touren und auch Cross-Touren an. Thematisiert werden dabei unter anderem die moderne Waldwirtschaft und die Trockenböden der Heide.
Stefan Ott, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Niedersachsen, sagt zu dem Aktionstag: „Der BUND unterstützt die Veranstaltung, weil es wichtig ist, dass sich Sportler und Naturschützer gemeinsam auf den Weg ins Gelände machen. Das vermehrt das Wissen über unsere Natur und fördert das Verständnis für die jeweiligen Anliegen.
Nur von Sportlern, die gut über Natur und Landschaft informiert sind, kann man auch Verständnis und Akzeptanz erwarten, wenn aus Naturschutzgründen bestimmte Gebiete gemieden werden sollen – z. B. in bestimmten Jahreszeiten, wenn dort Vogelscharen rasten. Viele Sportvereine wirken mittlerweile an der Erhaltung und Pflege wichtiger Lebensräume mit. Und den meisten Sportlern ist ohnehin an einer attraktiven Landschaft gelegen.“
Der Umweltverband begrüßt generell Sport in der Natur - zum Beispiel Mountainbiken auf dafür vorgesehenen Routen oder Kanufahren bei ausreichend Wasser und auf dafür freigegebenen Gewässerabschnitten. Kinder- und Jugendliche sollten mit entsprechenden Angeboten die Natur kennen lernen. Stefan Ott sagt: „Was sie da draußen erleben, lässt viele schrittweise zu Naturschützern werden.“
Der BUND kennt aber leider auch Probleme, die durch Sportler verursacht werden. „Problematisch wird es häufig, wenn neue Sport- und Freizeitgeräte auf den Markt kommen und sich daraus Ansprüche nach noch mehr Sportflächen ergeben. Das Kitesurfen im Nationalpark Wattenmeer ist ein Beispiel aus der jüngsten Zeit“, erklärt Stefan Ott, der auch Sprecher des „Arbeitskreis Freizeit/Sport/Tourismus“ des BUND Bundesverband ist. „Die Kitesurfer schrecken in einigen Bereichen brütende Vögel auf. Es gibt einfach nicht genügend Flächen für alle neuen Trend-Sportarten. Zu diesem Punkt erwarten wir auch einmal klare Aussagen der Sportverbände.“
Wichtig ist dem BUND eine Anpassung des Sports an die jeweilige Saison und die natürlichen Verhältnisse. So lehnt der BUND Sommer-Ski-Hallen ebenso ab wie die künstliche Beschneiung im Winter. „Das ist allein aus Gründen des Klimaschutzes nicht mehr zu vertreten“, so Ott.
Das komplette Programm des Aktionstages „Natur sportlich erleben“ finden Sie hier: http://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/natursportlicherleben102.html
Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 60 KB)