6. April 2017

Vögel durch Glasflächen gefährdet - Neue BUND-Broschüre informiert über Vogelschlag an Glas

Wintergoldhähnchen. Foto: Peter Brenner

Wintergoldhähnchen. Foto: Peter Brenner

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) hat eine neue Broschüre zu „Vogelschlag an Glas“ herausgegeben. Denn jedes Jahr verenden Tausende Vögel an Glasschreiben und großen Fensterfronten. Die Broschüre gibt Tipps, was jede*r gegen diesen Vogeltod unternehmen kann. „Deutschlandweit sterben pro Jahr mindestens 18 Millionen Vögel an Glasscheiben und -fassaden“, sagt Renate Marcus vom BUND Niedersachsen. Glas stellt damit neben dem Lebensraumverlust die zweitgrößte Gefährdung für Wildvögel dar, die vom Menschen verursacht ist. Der BUND fordert daher, dass bei Baugenehmigungen standardisierte Verfahren für die Umsetzung von vogelfreundlichen Bauweisen Einzug erhalten.

Viele Vögel sterben direkt nach dem Aufprall, andere später an ihren inneren Verletzungen. Die Gefahr besteht unabhängig von Art, Größe oder Vorkommen der Vögel – und der Größe der Glasscheiben: Selbst an kleinen Scheiben kommen Tiere um. Während des Vogelzugs ist die Zahl der Tötungen besonders hoch. "Vögel können, genau wie wir Menschen, Glas nicht sehen. Entweder sie steuern ein Ziel hinter der Glasscheibe an oder halten einen gespiegelten Baum für real", erklärt Marcus.

Bereits bei der Herstellung kann Glas so präpariert werden, dass es für Vögel ungefährlich ist. Beispiele sind Milchglas, Ornamentglas sowie aufgedruckte Muster. Auch nachträglich können sichtbare Punkt- oder Linienmuster auf bestehende Glasflächen aufgebracht werden, die die Belichtung der verglasten Räume nicht einschränken. Die Muster dürfen allerdings nicht weiter als eine Handbreit auseinander liegen. Die populären Vogelsilhouetten sind unwirksam. „Im privaten Bereich lässt es sich auch kostengünstig mit Fliegengittern oder Schnurvorhängen arbeiten“, so Marcus.

Die BUND-Broschüre „Vogelschlag an Glas“ kann beim BUND Nordrhein-Westfalen unter glas.vogelschutz@bund.net  bestellt oder direkt unter www.bund-nrw.de  heruntergeladen werden. Sie richtet sich an Architekt*innen, Hoch- und Bauordnungsämter, Naturschutzbehörden und -verbände, Wohnbaugesellschaften und Hauseigentümer*innen. Der BUND NRW hat die Broschüre im Rahmen des Projektes „Vermeidung von Vogelschlag an transparenten und spiegelnden Bauelementen" entwickelt, gefördert von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW.

Weitere Informationen finden Sie im Netz unter www.vogelsicherheit-an-glas.de .

Pressefotos:
Unter www.bund-niedersachsen.de/pressefotos/  finden Sie zwei Pressefotos. Das Copyright entnehmen Sie bitte den Fotobeschreibungen.

Rückfragen zum Thema an:
Renate Marcus
Umweltberatung
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69 - 30
renate.marcus@nds.bund.net

Pressekontakt:
Dr. Tonja Mannstedt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69 - 31
tonja.mannstedt@nds.bund.net

Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 60 KB)




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