BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


3. Juli 2000

Y-Trasse: Schnellbahn Hannover - Hamburg / Bremen - BUND und NABU: "Erörterungstermin ist eine Farce!"

Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent

Walsrode/Hannover, 03. Juli 2000 - Die niedersächsischen Umweltverbände, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND und Naturschutzbund NABU, kritisieren den seit heute Morgen stattfindenden Erörterungstermin zum Raumordnungsverfahren für die geplante Schnellbahn von Hannover nach Hamburg mit Abzweig nach Bremen, der so genannten Y-Trasse: "Die Veranstaltung in Walsrode ist eine Farce!"BUND und NABU fordern das Land Niedersachsen und die Bezirksregierung Lüneburg auf, wegen grober Mängel und unvollständigen Unterlagen dem Vorhabensträger Deutsche Bahn AG die so genannten Planunterlagen zurückzugeben und das Verfahren abzubrechen."Der volkswirtschaftliche Nutzen einer Schnellbahnverbindung kann nicht erfasst werden. Darin sind sich, so die Aussage des Verhandlungsleiters von der Bezirksregierung, die Bahn und die Bezirksregierung Lüneburg, einig. Zudem besteht bis zum Jahr 2002 kein Finanzierungsrahmen für die Y-Trasse, hat der Vertreter der Bahn erklärt", berichtete eine Verbändesprecherin aus dem Erörterungstermin.Die geplante Schnellbahnverbindung wird nämlich weder im Investitionsprogramm 1999 bis 2002 des Bundesverkehrsministeriums noch im so genannten Engpassbeseitigungsprogramm, das ab dem Jahr 2003 gültig sein wird, aufgeführt. Vor diesem Hintergrund das Vorhaben "durchdrücken" zu wollen, sei weder nachvollziehbar noch ökologisch sinnfällig und finanziell unsinnig, betonen NABU und BUND.Die seit Jahren stagnierenden Zahlen im Personennahverkehr und der rückläufige Güterverkehr rechtfertigen die geplante Schnellbahntrasse keineswegs und zudem müssen die berechneten Reisezeitverkürzungen zwischen Hannover und Hamburg bzw. Bremen angezweifelt werden, unterstreichen BUND und NABU. Dies hat der Bahn-AG-Vertreter heute in Walsrode bestätigt, indem er unterstrich, dass es darum gehe, Kapazitäten zu schaffen und eine Vorratshaltung zu betreiben. Zu der Problematik, wie die prognostizierten zusätzlichen 214 Züge für die Y-Trasse die bereits jetzt vorhandenen Engpässe vor den Bahnhöfen Hamburg und Hannover durchfahren sollen, hat die Bezirksregierung keine weitere Erörterung im Termin zugelassen. Die Bahn AG hat dazu allerdings heute in Walsrode erklärt, dass selbstverständlich dazu ein "Betriebsprogramm" vorhanden sei, "bei der Bahn in der Schublade liege", aber im Raumordnungsverfahren nicht vorgelegt bzw. nicht zugelassen werde.


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/y-trasse-schnellbahn-hannover-hamburg-bremen-bund-und-nabu-eroerterungstermin-ist-eine-farc/