9. November 2001
Weiterbetrieb Zwischenlager Gorleben - "Niedersachsens Atompolitik ist unglaubwürdig"
Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent
Hannover, 09. November 2001 - "Rin? in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln: Anders lässt sich der atompolitische Kurs der Landesregierung nicht beschreiben. Was Jüttner und Gabriel gestern gefordert haben, hat heute keine Bedeutung mehr", kommentierte die niedersächsische BUND-Vorsitzende die Entscheidung des Umweltministeriums, den Betrieb des Zwischenlager Gorleben weiter zuzulassen. Vor kurzem habe Umweltminister Wolfgang Jüttner gefordert, aus Sicherheitsgründen alte AKWs vorzeitig still zu legen. "Castorbehälter, Zwischenlager und andere Atomanlagen sind genauso verwundbar bei möglichen Terrorangriffen. Denkbare Bedrohungen durch terroristische Attacken machen Castortransporte und die Einlagerung des Strahlenmülls in Zwischenlager zu Geisterfahrten mit enormem Risiko", erklärte die BUND-Vorsitzende. Eine aktuelle BUND-Expertise belege eindrücklich diese Schwachstellen. Ministerpräsident Sigmar Gabriel habe das Zwischenlager selbst als "Wellblechbox" bezeichnet, "Wie kann Niedersachsen dann ruhigen Gewissens den Menschen im Wendland zumuten, dass in dieser Wellblechbox weiterhin todbringende Gefahrenstoffe abgestellt werden dürfen", so die BUND-Vorsitzende.

BUND-Expertise
Die 24seitige Expertise "Verwundbarkeit von Castor-Behältern bei Transport und Lagerung gegenüber terroristischen und kriegerischen Einwirkungen sowie zivilisatorischen Katastrophen" können Sie beim BUND-Niedersachsen, per eMail erhalten, Tel. 0511/96569-0.