12. Juli 2012

Waldbiotopverbund in Niedersachsen gemeinsam umsetzen!

Prof. D. Hubert Weiger, BUND Bundesvorsitzender

Der Waldbiotopverbund ist ein Großvorhaben des Naturschutzes für Niedersachsen, dessen Erfolg sich einstellen wird, wenn Akteure unterschiedlicher Fachrichtungen frühzeitig an einem Strang ziehen. Das ist ein wichtiges Ergebnis einer zweitägigen Fachtagung des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband Niedersachsen e.V. am 10. und 11. Juli in Göttingen.


Bei der Regionalkonferenz „Waldbiotopverbund gemeinsam umsetzen“ signalisierten Vertretern verschiedener Interessengruppen aus Naturschutz, Raumordnung, Straßenbau, Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Jagd ihre Bereitschaft, am Aufbau des vom BUND geplanten landesweiten Biotopverbundes der Wälder mitzuwirken.


Der Wildkatzenwegeplan des BUND hat bereits in viele Planungen Eingang gefunden – so z. B. bei der Aktualisierung der Landschaftsrahmenpläne und der Planung etlicher Straßenbauvorhaben. Das Landwirtschaftsministerium hat seinen nachgeordneten Behörden empfohlen, die Planung des BUND bei der Aktualisierung der Regionalen Raumordnungsprogramme zu berücksichtigen, so Staatssekretär Ripke in seinem Grußwort.


Referenten und Zuhörer waren sich einig: Der Ausbau eines landesweiten Biotopverbundes in Niedersachsen ist dringend notwendig. Mit Natura-2000- und weiteren Schutzgebieten existieren zwar bereits wertvolle Naturschutzflächen, sie sind jedoch dringend besser miteinander zu vernetzen. Dies bedarf – da waren sich alle Anwesenden einig - einer gezielten planerischen Vorbereitung und Koordination, am besten durch ein neues landesweites Landschaftsprogramm. Es reicht nicht aus, den Biotopverbund von der Landkreisebene aus zu planen, denn der Verbund geht weit über Landkreis- und sogar die Nds. Landesflächen hinaus – dies bedarf der übergeordneten Koordination.


Neben der Anlage von Vernetzungsstrukturen in der Landschaft ist es aber genauso wichtig Konfliktstellen an Straßen durch Grünbrücken zu entschärfen. Aktuelle Umsetzungen und zukünftige Planungen zeigten, dass hier in Niedersachsen eine gute Richtung eingeschlagen ist. Das Bundesprogramm Wiedervernetzung bietet die Chance hier anzuknüpfen und weitere erfolgreiche Projekte zu realisieren.


Eine große Chance sahen die Teilnehmer in der Möglichkeit, künftig erforderliche Kompensationsmaßnahmen zum Aufbau des landesweiten Biotopverbundes zu nutzen; großräumige Kompensationsplanungen bieten hierfür eine gute Grundlage; das Ersatzgeld würde damit fast überflüssig. Dabei ist eine frühzeitige Zusammenarbeit mit allen örtlichen Akteuren besonders wichtig. Sie müssen frühzeitig zusammen kommen, um gemeinsam fachlich gute Lösungen zu finden, die gleichzeitig die wertvollen landwirtschaftlichen Flächen schonen" so Dr. Stefan Ott, stellv. Geschäftsführer des BUND.


Von allen Seiten Begrüßt wird die Initiative des BUND auch, weil die Verbindung der Wälder in Niedersachsen mit Hecken und Feldgehölzen nicht nur der Wildkatze dient, sondern vielen anderen Arten ebenso dient. „Die Wildkatze ist hier nur die Stellvertreterin, die so genannte Leitart und das Symboltier der Kampagne“ so Janina Philipp, Projektleiterin des BUND-Projektes.


HINTERGRUND

Die Europäische Wildkatze

Die einst in fast allen Wäldern Deutschlands heimische Mäusejägerin steht seit vielen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In weiten Teilen Deutschlands ist sie bereits ausgestorben. Die letzten Wildkatzen leben in meist sehr kleinen Waldgebieten. Viele dieser Wälder sind leider zu klein, als dass die Wildkatzenpopulationen dort dauerhaft überleben könnten. Zudem fallen viele Katzen dem Straßenverkehr zum Opfer. Es fehlen Verbindungswege zwischen den Waldgebieten. Auf Grundlage des bundesweiten Wildkatzenwegeplanes initiiert der BUND bundesweit die Pflanzung von Wildkatzen-Korridoren – grüne Verbindungen aus Sträuchern und Bäumen zwischen Wildkatzen-Wäldern.


Das BUND-Projekt

Die Regionalkonferenz „Waldbiotopverbund gemeinsam umsetzen“ ist eine von 29 Einzelmaßnahmen der EU-Kommunikationskampagne „Biotopvernetzung-Netze des Lebens“ und wurde bereits in der Rhön und im Kaiserstuhl veranstaltet. Die Regionalkonferenz wird mit EU-Mitteln aus dem Finanzierungsprogramm LIFE+, sowie durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung unterstützt.


Mehr Informationen zum Projekt finden Sie im Internet:

www.bund-niedersachsen.de/wildkatze

www.bund.net/biotopvernetzung

 

 

Kontakt und Rückfragen:

Janina Philipp

Projektkoordination Wildkatze

BUND Landesverband Niedersachsen e.V.

Tel.: (04102) 8249314 (0511) 965 69 - 12

Mobil: (0151) 51 35 72 36

Mail: janina.philipp@nds.bund.net

Internet: www.bund-niedersachsen.de  und www.wildkatze.info

 

Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 65 KB)




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