BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


2. Dezember 2010

Niederländische und deutsche Naturschützer: zusammen für einen natürlichen Ems-Dollart

Groningen, d. 02.12.2010 - Am Donnerstag trafen sich zum ersten Mal Naturschützer von beiden Seiten der niederländisch-deutschen Grenze, um gemeinsam die Natur im Ems-Dollart zu retten. Das Starttreffen mit dem Titel “Ems-Dollart, Natürlich!” fand im Ems-Dollart-Regionalbüro in Bad Neuschanz statt. Direkter Anlass für diesen Verbund ist die vorgesehene Ausweisung des Ems-Dollart als Natura 2000-Gebiet. Die Naturschützer sind froh über diese Ausweisung, weil die Situation im Ems-Dollart erbärmlich ist. Zusammen wollen die Organisationen einen konkreten Beitrag liefern für die Realisierung von Naturschutzmaßnahmen. Die niederländischen Organisationen Natuur en Milieufederatie Groningen und Waddenvereniging sind die Initiatoren dieser Zusammenarbeit.


Der Ems-Dollart ist ein besonders erhaltenswertes Naturgebiet, weil es eines der letzten Gebiete Europas ist, wo ein Fluss ungehindert ins Meer fließt. In diesem Gebiet spielen auch viele ökonomische Interessen eine Rolle. Niederländische und deutsche Politiker und Behörden führen bereits Gespräche über die Erstellung eines Integrierten Management Planes, in dem die verschiedenen Interessen abgewogen und aufeinander abgestimmt werden müssen. Die niederländischen und deutschen Naturschutzorganisationen wollen gemeinsam Naturschutzziele für diesen Plan erarbeiten. Durch den neuen Verbund können die Naturschützer von beiden Seiten der Grenze viel einfacher zusammen arbeiten.


Ziel des Verbundes ist, einander besser kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, und gemeinsame Standpunkte zu formulieren. Die Organisationen wollen gemeinsam Ziele entwickeln und Maßnahmen vorschlagen, um die empfindliche Natur im Ems-Dollart zu schützten.


“Natur hört schließlich nicht bei einer Grenze auf”, so Wilfred Alblas, Direktor der Region Nord von Natuurmonumenten und Tagesvorsitzender. “ Vögel fliegen von Ost nach West und umgekehrt. Es gibt nur einen Dollart, und der ist Teil des gemeinsamen Wattenmeeres. Nur, indem wir zusammen arbeiten, können wir der Natur eine Stimme geben, die wirklich gehört wird.”


Im kommenden Jahr organisieren die Natuur en Milieufederatie Groningen und die Waddenvereniging zusammen mit den Partnern an beiden Seiten des Dollart öffentliche Debatten über die Naturentwicklung in der Ems-Dollart-Region.

Bei diesem ersten Treffen waren anwesend:

BUND
WWF Deutschland
NABU
Bürgerinitiative Rettet die Ems
De Dyklopers
Natuur en Milieufederatie Groningen
Waddenvereniging
Natuurmonumenten
Stichting Het Groninger Landschap
Staatsbosbeheer
Stichting WAD


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/niederlaendische-und-deutsche-naturschuetzer-zusammen-fuer-einen-natuerlichen-ems-dollart/