BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


25. April 2008

Neue Wege zum 'Guten Zustand' - Bevölkerung soll Anteil nehmen an der Entwicklung ihrer Gewässer

Hannover - Ein breites Netzwerk von Akteuren beschreitet neue Wege bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in der Wümme-Region. "Unser Projekt vereint verschiedenste Naturengagierte - vom BUND bis hin zu örtlichen Angelvereinen", so Stefan Ott vom BUND Niedersachsen e.V. ", deren Anliegen Schutz und Entwicklung unserer Gewässer ist. Mit dem Vorhaben 'Projektteams für einen Guten Zustand vor Ort' sollen hier ab sofort konkrete Verbesserungen im Einzugsgebiet der Wümme gemeinsam mit Vereinen, Schulen und örtlicher Bevölkerung erreicht werden."

Flüsse und Bäche waren früher ein fester Bestandteil ländlicher Lebenswelt, sind im Bewusstsein vieler Menschen heutzutage jedoch meist ausgeblendet. "Wasser gibt es in jeder Gemeinde, die Wasserrahmenrichtlinie ist trotzdem vielerorts unbekannt - das wollen wir ändern", betont Gunnar Oertel von der Stiftung NordWest Natur. "Unser Ziel ist es, nachhaltig zu wirken - deshalb soll es lokale Projektteams geben, die über die Projektlaufzeit von zunächst drei Jahren aktiv sind."

Das Vorhaben verwirklicht in vorbildhafter Weise die Intention der EU, bei der Umsetzung der Richtlinie die Menschen vor Ort einzubeziehen. Naturschutz und Gewässerentwicklung werden mit den Menschen praktiziert. Dr. Jutta Kemmer von der Biologischen Station Osterholz sagt: "Kindern und Jugendlichen, die einen Bachlauf mitgestaltet haben, an dem künftig vielerlei Tiere und Pflanzen zu beobachten sind, in dem gewatet und vielleicht auch einmal gebadet werden kann, die werden sich auch künftig eher für naturnahe Gewässer engagieren."

Das Projekt wird finanziell vor allem von der Niedersächsischen Lottostiftung aus Mitteln der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie, der Manfred-Hermsen Stiftung der Hanseatischen Natur- und Umweltinitiative und dem Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor unterstützt.

Gleich zum Projektstart wurde mit den zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden sowie Unterhaltungsverbänden eine enge Zusammenarbeit vereinbart; auch Gemeinden und örtliche Vereine sind dabei wichtige Partner: Schließlich bereichern Flüsse, Bäche und Feuchtgebiete die Landschaft vor der Haustür, ihre Renaturierung bietet ein Mehr an Naturerleben und macht die heimatliche Landschaft auch für Naherholung und Tourismus interessanter. Bereits in diesem Jahr finden erste praktische Maßnahmen an Wörpe, Fintau und Veerse statt. Ralf Gerken, Anja Schulenberg und Martin Schüppel von den örtlichen Angelvereinen versprechen sich hiervon wichtige Impulse für das Gelingen des Vorhabens.

 

Für weitere Informationen und Rückfragen:
Imma Schmidt, BUND LV Niedersachsen, 0511/96569-39 (mobil 0171-522 12 89)
Dr. Jutta Kemmer, BIOS Osterholz 04791/965699-3

 

Die Akteure des Netzwerks im Projekt
"Projektteams für einen guten Zustand vor Ort - Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in der Modellregion Wümme"

 

 


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/neue-wege-zum-guten-zustand-bevoelkerung-soll-anteil-nehmen-an-der-entwicklung-ihrer-gewaesser/