Kritik an Asse Begleitgremium: Umweltverbände nicht beteiligt

Hannover - Umweltverbände haben Kritik am sich heute konstituierenden Asse-II-Begleitgremium geübt. "Umweltverbände sind in dem beim Landkreis Wolfenbüttel angesiedelten Gremium nicht vertreten" kritisieren der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband Niedersachsen e.V. und das Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen, ein Zusammenschluss aus BUNDjugend, Naturschutzjugend und DJN (Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung) sowie weiterer freier Jugendumweltgruppen.

Diese Beteiligung fehlt, obwohl das Freiburger Öko-Institut im Auftrag des Bundesumweltministeriums je drei Sitze für Bürgerinitiativen und drei für Umweltverbände vorgeschlagen hatte. Der Wolfenbütteler Landrat Jörg Röhmann hat eine Beteiligung der Umweltverbände aber bis jetzt abgelehnt. Renate Backhaus, die Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen e.V.: "Bei der Arbeit im Asse-II -Begleitgremium geht es vor allem um die Wahrung der Lebensbedingungen der künftigen Generationen. Hier greift die Aarhus-Konvention, die eine Beteiligung und Information der Öffentlichkeit und der Umweltverbände vorsieht. Nur eine transparente und nachvollziehbare Entwicklung in der Asse wird von der Bevölkerung akzeptiert werden! Die Umweltverbände können mit ihrer fachlichen Kompetenz dazu beitragen."

Auch Olaf Dalchow von der BUND Kreisgruppe Wolfenbüttel hatte die Forderung der Samtgemeinden rund um Remlingen zu Bildung eines Gremiums unter Beteiligung der Umweltverbände unterstützt und ist nun über deren Ausgrenzung erstaunt. "Hier muss nachgebessert werden!" fordert Tobias Darge, aktiv beim Jugendumweltnetzwerk. Bei der Schließung des Endlagers Morsleben habe man ganz andere Erfahrungen gemacht, berichtet Darge. "In Sachsen-Anhalt ist die Genehmigungsbehörde bereits 1997, vor Erstellung der Umweltverträglichkeitsstudie, an die Umweltverbände herangetreten, um den Themenkanon zu klären und dafür zu sorgen, dass die Studie die notwendigen Inhalte vollständig erfasst."

---