3. März 2007
Jetzt gehen Frösche und Kröten auf Laichwanderung
Hannover / Bremen - Wie jedes Frühjahr beginnen jetzt wieder Kröten, Fröschen und Molchen vom Wintereinstand zu ihren Laichplätzen in Teichen, Tümpeln oder Gräben zu wandern. Im letzten Herbst hatten sich die meisten Kröten und Frösche zum Schutz vor Kälte und vor Feinden in lockeren Boden eingegraben. "Der Anstieg der Bodentemperatur im Frühjahr gibt den Startschuss", weiß Biologe Martin Rode vom BUND. Bei der Erdkröte beginnt die Wanderung zum Laichtümpel Anfang März schon bei 6 Grad Celsius Bodentemperatur, bei den Fröschen nicht selten noch früher. Bei Ihrer Wanderung gehen die Amphibien meist auf Nummer sicher: Sie suchen zu Paarung und Eiablage am liebsten das Gewässer auf, in dem sie selbst groß geworden sind.
In den kommenden Wochen ist das Amphibienleben besonders gefährlich. Viele Tiere werden auf den Straßen überfahren oder verenden in ausweglosen Fallgruben. "Amphibienschutz ist daher eine Sache für jeden", betont BUND-Experte Rode. In warmen, regnerischen Frühjahrsnächten sind besonders viele Kröten und Frösche unterwegs. Autofahrer sollten dann auf Nebenstrecken und in gartenreichen Stadtvierteln besonders aufmerksam und vorsichtig fahren. "Außerdem ist es keineswegs verboten, eine Kröte anzufassen und sie in Laufrichtung über die Straße zu tragen", meint Rode und will selbst das ein oder andere Mal helfend eingreifen. Der BUND empfiehlt weiter, dass Kellerabgänge und ebenerdige Schächte alle paar Tage auf gefangene Amphibien kontrolliert werden sollten. Ein Naturerlebnis gibt es gratis dazu.
An einigen besonders problematischen Stellen werden die Tiere von freiwilligen Helfern bei ihrer Wanderung über Straßen vor dem Verkehrstod bewahrt. Moderner Amphibienschutz beschränkt sich aber nicht allein auf das abendliche "Krötensammeln" längs der Straßen. Erhalt und Erweiterung der Lebensräume dieser Tiere sind ein besonderes Anliegen des BUND, dessen Aktive seit vielen Jahren Amphibiengewässer anlegen und pflegen. Die Mühe lohnt sich: Kröten und Frösche nehmen in Bremen in manchen Gebieten sogar wieder zu. Und jeder naturnahe Garten mit Komposthaufen, heimischen Sträuchern und Stauden, Steinhaufen, Totholzecke und selbstverständlich spritzmittelfrei hilft, den Lebensraum von Grasfrosch und Erdkröte zu erhalten.
Rückfragen:
Martin Rode, 0421/790020