BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


16. August 2002

Hochwasser an der Elbe - BUND - "Chancen für besseren Schutz ergreifen"

Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent

Hannover, 16. August 2002 - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die niedersächsische Landesregierung auf, ihr Hochwasserschutzkonzept an der Elbe zu überarbeiten: "Für Niedersachsen bieten sich im Amt Neuhaus gute Möglichkeiten, die Hochwassergefahren an der Elbe zukünftig zu verringern, in dem man natürliche Überlaufventile schafft", erklärte heute BUND-Geschäftsführer Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler. Am Ostufer, wo die Sude in die Elbe münde, ließen sich natürliche Überschwemmungsgebiete wieder gewinnen, um die Hochwasserspitzen zu senken. "Aus alten Kartierungen wird deutlich, dass hier früher Auwald gestanden hat und Ortschaften liegen weit von der Elbe entfernt. Deshalb könnte man dem Fluss wieder mehr Raum geben. Diese Chance für den Hochwasserschutz muss die Landesregierung nutzen und nicht die Deiche verstärken, die den Fluss einengen", verlangt der BUND-Sprecher.Elbaufwärts in der Lenzener Elbtalaue plant der BUND in Kooperation mit den Brandenburgischen Landesbehörden und anderen Organisationen ein 400 Hektar großes Überschwemmungsgebiet neu zu schaffen. Etwa die Hälfte der Fläche ist für die Neupflanzung von Auwald vorgesehen, der zu den gefährdetsten Lebensräumen in Europa gehört. "Damit soll ein Beitrag für den Naturschutz und den Hochwasserschutz an der Elbe geleistet werden", sagte Bodenstein-Dresler. Durch den neuen Überflutungsraum könne der Pegel zwar nur um einige Zentimeter gesenkt werden. "Aber jede kleine Verbesserung zeigt in der Summe Wirkung und trägt dazu bei, dass die Flüsse ihre kritische Marke nicht übersteigen", so der BUND-Sprecher. "Die Ursachen der Flutkatastrophe sind vielfältig, deshalb ist ein umfangreiches Bündel vorbeugender Maßnahmen notwendig", erklärte Bodenstein-Dresler.

Hintergundpapier erhältlich

Beim BUND können Sie ein 24seitiges Hintergrundpapier zum Thema "Ökologischer Hochwasserschutz - Raum für naturnahe Gewässer, Auen und Feuchtgebiete - Schutz für die Menschen" in einer Vorabversion als pdf-Datei erhalten. Tel. 0511/96569-0, Fax. 0511/662536 oder per eMail: bund.nds@bund.net


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/hochwasser-an-der-elbe-bund-chancen-fuer-besseren-schutz-ergreifen/