5. September 2006
Grundsätze zum Küstenschutz
Hannover - Erst wenige Jahre alt sind die zehn Grundsätze zum Küstenschutz der niedersächsischen Landesregierung, die von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Naturschutz- und Deichverbänden und Naturschutz- und Küstenschutzbehördenvertretern ergänzt wurden.
"Soviel Küstenschutz wie nötig, soviel Naturschutz wie möglich", auf dieses prägnante Motto verständigten sich vor wenigen Jahren einvernehmlich die Vertreter des Küsten- und Naturschutzes.
Die niedersächsische Landesregierung hat erste Erfahrungen mit den zehn Grundsätzen und den ergänzenden freiwilligen Vereinbarungen nicht abgewartet, sondern sie heute auf Betreiben des niedersächsischen Umweltministers Hans-Heinrich Sander zu Gunsten des Deichbaus verändert.
"Wirtschaftliche Interessen gehen vor Naturschutz, sogar im Nationalpark", beklagt Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, BUND-Landesgeschäftsführer. Die höchst schützenswerten Salzwiesen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, die sich auch nach mehr als 30 Jahren nach einer Kleientnahme nicht vollständig regeneriert haben, sollen nun leichter geopfert werden können.
"Umweltminister Sander hat mit diesem Vorpreschen dem gewachsenen guten Miteinander von Küsten- und Naturschutz vor Ort einen Bärendienst geleistet und konterkariert gleichzeitig die Bemühungen des Landes um Anerkennung des Wattenmeernationalparks als Weltnaturerbe", so Bodenstein-Dresler abschließend.