BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


14. März 2005

Frühlingsgefühle - Millionen Frösche, Kröten und Molche auf gefährlicher "Brautschau"!

Hannover - Wie jedes Frühjahr wandern Millionen von Kröten, Fröschen und Molchen vom Wintereinstand zu ihren Laichplätzen - meist Teiche, Tümpel oder Gräben.

Ihre "Brautschau" wird oft lebensgefährlich für sie, denn sie machen auch nicht vor dichtbefahrenen Straßen halt. Es drängt die Tiere durch Gärten und über Wiesen, wo sie nach der Laichzeit den Sommer im Gras, im Gebüsch oder unter Steinen verbringen.
Bunte Wiesen, aber auch viele Gärten bieten den braunen Grasfröschen und den Erdkröte mit ihren Bernsteinfarbenen Augen Nahrung in Hülle und Fülle: kleinen Nacktschnecken, Regenwürmer, Spinnen und Insekten.

Im Herbst graben sich die meisten Kröten und Frösche zum Schutz vor Kälte und vor Feinden in lockeren Boden ein. Der Anstieg der Bodentemperatur im Frühjahr gibt den Startschuss: Bei der Erdkröte etwa beginnt die Wanderung zum Laichtümpel schon bei 6 Grad Celsius Bodentemperatur Anfang März, bei den Fröschen nicht selten noch früher. Die Amphibien gehen meist auf Nummer sicher: Sie suchen zu Paarung und Eiablage am liebsten das Gewässer auf, in dem sie selbst groß geworden sind.

In dieser Jahreszeit ist das Amphibienleben besonders gefährlich.
Viele Tiere werden auf den Straßen überfahren oder verenden in ausweglosen Fallgruben. Amphibienschutz ist daher eine Sache für jeden. In warmen, regnerischen Frühjahrsnächten sind besonders viele Kröten und Frösche unterwegs. Autofahrer sollten dann auf Nebenstrecken und in gartenreichen Stadtvierteln besonders aufmerksam und vorsichtig fahren. Außerdem ist es keineswegs verboten, eine Kröte anzufassen und sie in Laufrichtung über die Straße zu tragen. Auch sollten Kellerabgänge und ebenerdige Schächte alle paar Tage auf gefangene Amphibien kontrolliert werden. Ein Naturerlebnis gibt es gratis dazu.

An einigen besonders problematischen Stellen werden die Tiere von freiwilligen Helfern bei ihrer Wanderung über Straßen vor dem Verkehrstod bewahrt. Moderner Amphibienschutz beschränkt sich aber nicht allein auf das abendliche "Krötensammeln" längs der Straßen. Erhalt und Erweiterung der Lebensräume dieser Tiere sind ein besonderes Anliegen des BUND, dessen Aktive seit vielen Jahren Amphibiengewässer anlegen und pflegen. Die Mühe lohnt sich: Kröten und Frösche nehmen auch in Bremen in vielen solchen Gebieten wieder zu. Und jeder naturnahe Garten mit Komposthaufen, heimischen Sträuchern und Stauden, Steinhaufen, Totholzecke und selbstverständlich spritzmittelfrei hilft, den Lebensraum von Grasfrosch und Erdkröte zu erhalten.

Beigefügtes Foto:

Grasfroesche am Laichplatz


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/fruehlingsgefuehle-millionen-froesche-kroeten-und-molche-auf-gefaehrlicher-brautschau/