15. Januar 2001

Burg Lenzen um einen halben Meter hydraulisch gehoben

Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent

Hannover/Lenzen, 15. Januar 2001 - Den Abschluss der Hebungsarbeiten auf Burg Lenzen an der Elbe gab heute der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bekannt. In zwei Arbeitsphasen im Dezember und Januar wurde das barocke Seitengebäude der mittelalterlichen Burg computergesteuert auf über dreissig hydraulischen Stempeln rund einen halben Meter gehoben und horizontiert. Das technisch und architektonisch aufwendige Verfahren war notwendig, um das traditionsreiche Gebäude für die Zukunft zu sichern. Langjährige Sackungen im Baugrund hatten zur gefährlichen Schieflage des Seitenflügels geführt. 'Diese hydraulische Korrektur war die kostengünstigste Lösung und musste dringend erfolgen, um die mittelalterliche Burg in ein modernes Umwelt- und Besucherzentrum in der Elbtalaue ausbauen zu können', erklärte Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, Geschäftsführer des BUND-Niedersachsen und Bauherr des Projektes.
Als Eigentümer und Mitglied im Trägerverbund Burg Lenzen e.V. gestaltet der Umweltverband derzeit die Burg an der niedersächsischen Landesgrenze zum 'Europäischen Zentrum für Auenökologie, Umweltbildung und Besucherinformation' (Z.A.U.B.) in der Elbtalaue. Finanziell maßgeblich unterstützt wird das Projekt, das der BUND im nächsten Jahr eröffnen will, durch das Land Brandenburg und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
Den Ablauf der Hebung erläuterte der Architekt des Projekts Andreas Rehmet: 'Zunächst wurde ein Stahlbetonskelett unter den bestehenden, zum großen Teil unzureichenden Fundamenten eingebaut. Darunter wurden im Abstand von etwa zwei Metern Segmentpfähle aus Beton in den Hügel eingepresst. Um das Seitengebäude, das sich nach Süden in Richtung Burggarten geneigt hatte, für die Hebung und Horizontierung zu schützen, wurde ein Stützkorsett aus Stahlbändern und Eisenträgern angelegt und so verhindert, dass die Mauern auseinandergebrochen sind', so Rehmet. Auf den Pfählen wurde das Gebäude hydraulisch horizontiert und dabei auf der Südseite ein Höhenunterschied von 50 bis 60 Zentimeter überwunden, auf der Nordseite (Hofseite) von etwa zwei Zentimeter. Die Drehachse der Horizontierung war die nördlichen Kante der Kellerdecke des Gebäudes. Die Kosten für das Verfahren beliefen sich auf etwa 50.000 Mark.




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