BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


1. März 2012

Aufgewacht ihr schnarchenden Haselmäuse! - Nussjäger suchen die 7777. Nuss! - Beim Projekt die „Große Nussjagd“ mitmachen und für die Einsendung der 7777. Haselnuss ein Überraschungspaket gewinnen

Haselmaus. Foto: Sven Büchner

Auch wenn die Haselmäuse jetzt noch im Winterschlaf liegen, die Spuren ihres Festmahls vom vergangenen Herbst, bei dem sie sich mit dem Verzehr unzähliger Haselnüsse auf den nahenden Winter vorbereitet haben, sind immer noch da. Und genau diese Spuren suchen der BUND und die NAJU beim Projekt „Die große Nussjagd“, um mehr über die Verbreitung dieser vom Aussterben bedrohten Art zu erfahren.

Dazu sind die beiden Umweltverbände auf die tatkräftige Unterstützung von Kindern angewiesen, die sich mit Lehrern oder Erziehern auf die Spur der Haselmaus begeben und die angeknabberten Nüsse melden. „Seit dem Start der Großen Nussjagd im Herbst 2010 haben wir fast 7.000 Nüsse aus ganz Niedersachsen bekommen und darunter sieben Nachweise für die Haselmaus finden können“, berichtet Sabine Edlich, Projektleiterin beim BUND. „Das ist schon ein tolles Ergebnis, aber es reicht leider noch nicht aus, um eine Verbreitungskarte zu erstellen“, so Edlich weiter.


„Wir benötigen weiterhin die Unterstützung vieler fleißiger Helfer, die eifrig an Waldrändern und Wegen Nüsse sammeln. Besonders für Kinder ist dieses originelle Projekt spannend, da sie mit ihrer Suche einen richtigen Forschungsbeitrag leisten“ sagt Anne Kessel, Projektleiterinnen von der NAJU Niedersachsen. Um noch mehr Helfer zum Mitmachen zu bewegen, verlosen die beiden Projektleiterinnen ein leckeres Überraschungspaket für den Einsender der 7777. Nuss. Dabei ist es unerheblich von wem die Spur an der Haselnuss stammt, allein die Anzahl der aufgenagten (!) Nüsse zählt.


Wer als Erzieher, Lehrer oder Gruppenleiter mit seinen Kindern eine Nussjagd durchführen möchte, kann sich viele Materialien auf der Homepage des Projekts (www.nussjagd-niedersachsen.de) herunterladen oder bei den Projektleiterinnen bestellen. Zusätzlich bieten der BUND und die NAJU kostenlose Schulungen an, bei denen zahlreiche praktische Tipps und Spielideen rund um die Nussjagd gegeben werden. Die Schulungen für diese Sammelsaison finden am 17. März in Königslutter und am 21. April in Osnabrück jeweils von 10 - 17 Uhr statt.


HINTERGRUND

Die Große Nussjagd in Niedersachsen

Seit Juli 2010 haben NAJU und BUND in Niedersachsen alle Kinder aufgerufen, sich an der Großen Nussjagd zu beteiligen. Ziel ist, die Haselmaus in Niedersachsen nachzuweisen – mithilfe vieler kleiner Forscher. Denn die Daten zur Haselmaus sind lückenhaft, das Vorkommen dieser streng geschützten Art auch aufgrund ihrer nächtlichen und heimlichen Lebensweise kaum bekannt. Die Haselmaus hinterlässt aber an Haselnussschalen so charakteristische Nagespuren, dass sie sich dadurch nachweisen lässt. „Die Große Nussjagd in Niedersachsen“ wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.


Biologie der Haselmaus

Die nur daumengroße Haselmaus ist gar keine Maus, sondern eine kleine Verwandte des Siebenschläfers. Beide gehören zu den so genannten Schlafmäusen oder Bilchen. Ihre wichtigsten Gemeinsamkeiten: Große schwarze Kulleraugen, buschig behaarte Schwänze und leidenschaftliches Schlafen. Im Unterschied zum 20 Zentimeter großen Siebenschläfer wird die Haselmaus nur acht Zentimeter groß und steckt voller Geheimnisse. Sie lebt meist hoch über unseren Köpfen in den Kronen der Bäume und meidet den riskanten Weg über den Erdboden. Der Kletterkünstler wird daher so gut wie nie beobachtet. Die Verbreitung der Haselmaus ist deshalb auch weitgehend unbekannt. Nur manchmal finden Naturschützer bei der Reinigung von Nistkästen Hinweise auf den putzigen Baumkobold. Aufgrund der vielen Geheimnisse der Haselmaus nutzen NAJU Niedersachsen und BUND eine ihrer Leibspeisen - die Haselnuss - um den Weg zu ihr zu finden.


Foto-Hinweis an die Redaktionen: Das beigefügte Foto zeigt die Haselmaus. Es ist unter Angabe des Fotografen zur Veröffentlichung freigegeben. Foto: Sven Büchner


Rückfragen:

Sabine Edlich, BUND, Tel: (0511) 965 69-14, E-Mail: Sabine.Edlich@nds.bund.net

Anne Kessel, NAJU, Tel: (0511) 911 05 30, E-Mail: kessel@naju-niedersachsen.de


Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 60 KB)


Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/aufgewacht-ihr-schnarchenden-haselmaeuse-nussjaeger-suchen-die-7777-nuss-beim-projekt-die/