16. Februar 2012

Schulung für die „Große Nussjagd“ in Königslutter - BUND und NAJU suchen Helfer, um Haselmäuse zu retten

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Haselmaus. Foto: T. Stephan

Die Projektleiterinnen der „Großen Nussjagd in Niedersachsen“ bieten in Königslutter eine kostenlose Schulung zum „Nussjägermeister“ an, bei der die Teilnehmer Tipps und Tricks rund um die „Nussjagd“ erhalten. Die Schulung findet am Samstag, 17. März 2011, von 10-17 Uhr, im Freilicht- und Erlebnis Museum Ostfalen (FEMO) in Königslutter im Landkreis Helmstedt statt (Niedernhof 6, Königslutter).


Ziel des Gemeinschaftsprojekts vom BUND Landesverband Niedersachsen e. V. und der Naturschutzjugend Niedersachsen ist es herausfinden, wie viele Haselmäuse es in Niedersachsen noch gibt und wo sie vorkommen. Die Projektleiterinnen sind dabei auf die Hilfe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen angewiesen, die sich auf die Suche nach Spuren der Haselmaus begeben.


Ob mit Schulklasse, Kindergruppe oder als Familie: Zum Suchen nach Haselmaus-Spuren braucht man nur ein Gefäß zum Sammeln, gute Augen und ein bisschen Forschergeist. Unter Haselnuss-Sträuchern im Wald oder am Waldrand wird der Boden jeweils 20 Minuten lang abgesucht. Denn Mäuse, Eichhörnchen und andere Bewohner des Waldes haben sich zuvor über die nahrhaften Haselnüsse hergemacht und leere Nussschalen mit Fraßspuren hinterlassen. Das Vorkommen der Haselmaus – einer streng geschützten Verwandten des Siebenschläfers – kann man anhand ihrer charakteristischen Nagespuren an den Nüssen nachweisen.


BUND und NAJU bieten für Interessierte, die Nussjagden mit Kindergruppen oder Schulklassen organisieren wollen, Schulungen zum „Nussjägermeister“ an. Auf der eintägigen Veranstaltung gibt es Interessantes zur Biologie der Haselmaus, Details zum Ablauf einer Nussjagd und Spielideen rund um die Nussjagd. „Eine Nussjagd kann mit viel mehr Themen als nur mit der Haselmaus verknüpft werden, schließlich ist ihr Lebensraum der Wald und der Waldrand", sagt NAJU-Projektleiterin Anne Kessel.


Wer ohne die Schulung bei der Nussjagd mitmachen will, kann auf der Internetseite des Projekts Unterstützung bekommen. Auf www.nussjagd-niedersachsen.de finden sich Anleitungen zur Nussjagd, Materialien zum Herunterladen und viele weitere Informationen. Die Materialien liegen auch in gedruckter Form vor und können bestellt werden. „Wir haben auch Poster und Aufkleber, die wir gern auch für Schulklassen verschicken", erklärt Sabine Edlich, Projektleiterin beim BUND. „Des weiteren stellen wir ab diesem Jahr Helferpakete zur Verfügung, die zum Beispiel Sträucher für eine einmalige Pflanzaktion enthalten, um den Lebensraum der Haselmäuse zu erhalten und zu vergrößern, oder Nistkästen mit Kameras, um die Haselmäuse zu beobachten.“


Das Projekt „Die große Nussjagd in Niedersachsen“ wird von der Niedersächsischen Bingostiftung für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit gefördert



Anmeldung zur Schulung bitte bei:

Anne Kessel, NAJU Landesverband Niedersachsen, Telefon: (0511) 911 05 30

E-Mail: sammelmaus@nussjagd-niedersachsen.de
Sabine Edlich, BUND Landesverband Niedersachsen, Telefon: (0511) 965 69 - 14

E-Mail: schlauemaus@nussjagd-niedersachsen.de


Das Foto im Anhang ist zur einmaligen Veröffentlichung in Verbindung mit dieser Pressemitteilung freigegeben, Fotograf: Thomas Stephan. Sollten Sie es in einer höheren Auflösung brauchen, wenden Sie sich bitte an die Projektleiterinnen.


HINTERGRUND


Die Große Nussjagd in Niedersachsen Seit Juli 2010 haben BUND und NAJU in Niedersachsen alle Kinder aufgerufen, sich an der „Großen Nussjagd“ zu beteiligen. Ziel ist, die Haselmaus in Niedersachsen nachzuweisen – mithilfe vieler kleiner Forscher. Denn die Daten zur Haselmaus sind lückenhaft, das Vorkommen dieser streng geschützten Art auch aufgrund ihrer nächtlichen und heimlichen Lebensweise kaum bekannt. Die Haselmaus hinterlässt aber an Haselnussschalen so charakteristische Nagespuren, dass sie sich dadurch nachweisen lässt. Seit Beginn des Projektes wurden 6493 Haselnüsse eingeschickt von 850 Nusssammlern. Die Haselmaus konnte bisher an sieben Orten in Niedersachsen nachgewiesen werden. „Die Große Nussjagd in Niedersachsen“ wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Biologie der Haselmaus Die nur daumengroße Haselmaus ist gar keine Maus, sondern eine kleine Verwandte des Siebenschläfers. Beide gehören zu den so genannten Schlafmäusen oder Bilchen. Ihre wichtigsten Gemeinsamkeiten: Große schwarze Kulleraugen, buschig behaarte Schwänze und leidenschaftliches Schlafen. Im Unterschied zum 20 Zentimeter großen Siebenschläfer wird die Haselmaus nur acht Zentimeter groß und steckt voller Geheimnisse. Sie lebt meist hoch über unseren Köpfen in den Kronen der Bäume und meidet den riskanten Weg über den Erdboden. Der Kletterkünstler wird daher so gut wie nie beobachtet. Die Verbreitung der Haselmaus ist deshalb auch weitgehend unbekannt. Nur manchmal finden Naturschützer bei der Reinigung von Nistkästen Hinweise auf den putzigen Baumkobold. Aufgrund der vielen Geheimnisse der Haselmaus nutzen BUND und NAJU eine ihrer Leibspeisen – die Haselnuss – um den Weg zu ihr zu finden.


Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 60 KB)




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