4. Juli 2011

Nussjagd für die Haselmaus geht weiter - Erfolgreiches Naturschutzprojekt von BUND und NAJU geht in die Verlängerung

Niedersachsens Grundschüler können auch in Zukunft weiterhin auf „Nussjagd“ gehen. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung unterstützt ein im vorigen Jahr begonnenes Projekt zum Schutz der stark gefährdeten Haselmaus in Niedersachsen. Damit kann die „Große Nussjagd“, die am 1. Juli erneut durchgestartet ist, bis Ende 2012 laufen.

Vor allem Kinder sind aufgerufen, Haselnussschalen mit Nagespuren zu sammeln. Experten untersuchen die Schalen auf Bissspuren der Haselmaus, um ihr Vorkommen zu kartieren. Im ersten Jahr des von der Naturschutzjugend NAJU Niedersachsen und dem BUND-Landesverband getragenen Projekts konnten fünf Vorkommen der Haselmaus nachgewiesen werden, die alle in Südniedersachsen gefunden wurden. Um nun weitere Vorkommen zu dokumentieren, aber auch um die Gelegenheit für Umweltbildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen weiter zu nutzen, wird das Projekt um 18 Monate verlängert.


Zum Projektprogramm gehören neben der Nussjagd unter anderem Pflanzaktionen für einen verbesserten Lebensraum der Haselmaus, die Weiterbildung von Multiplikatoren und eine umfangreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.


Nach dem Ende des Projekts im Jahre 2012 wollen sich die Landesgeschäftsstellen von NAJU und BUND als Zentren für die Haselmaus etablieren. Kinder können dann weiterhin ihre gesammelten Nüsse zusenden.


Informationen zum Projekt erteilen:


Im Internet finden Sie alle Informationen zum Projekt unter: www.nussjagd-niedersachsen.de


Die Niedersächsische Bingo- Umweltstiftung fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo-Umweltlotterie.


HINTERGRUND

Die Große Nussjagd in Niedersachsen

Seit Juli 2010 haben NAJU und BUND in Niedersachsen alle Kinder aufgerufen, sich an der Großen Nussjagd zu beteiligen. Ziel ist, die Haselmaus in Niedersachsen nachzuweisen – mithilfe vieler kleiner Forscher. Denn die Daten zur Haselmaus sind lückenhaft, das Vorkommen dieser streng geschützten Art auch aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise kaum bekannt. Die Haselmaus hinterlässt aber an Haselnussschalen so charakteristische Nagespuren, dass sie sich dadurch nachweisen lässt.


Biologie der Haselmaus

Die nur daumengroße Haselmaus ist gar keine Maus, sondern eine kleine Verwandte des Siebenschläfers. Beide gehören zu den so genannten Schlafmäusen oder Bilchen. Ihre wichtigsten Gemeinsamkeiten: Große schwarze Kulleraugen, buschig behaarte Schwänze und leidenschaftliches Schlafen. Im Unterschied zum 20 Zentimeter großen Siebenschläfer wird die Haselmaus nur acht Zentimeter groß und steckt voller Geheimnisse. Sie lebt meist hoch über unseren Köpfen in den Kronen der Bäume und meidet den riskanten Weg über den Erdboden. Der Kletterkünstler wird daher so gut wie nie beobachtet. Die Verbreitung der Haselmaus ist deshalb auch weitgehend unbekannt.


Nur manchmal finden Naturschützer bei der Reinigung von Nistkästen Hinweise auf den Baumkobold. Aufgrund der vielen Geheimnisse der Haselmaus, nutzen NAJU Niedersachsen und BUND eine ihrer Leibspeisen - die Haselnuss - um den Weg zu ihr zu finden.


Foto-Hinweis an die Redaktionen: Das beigefügte Foto „Mädchen präsentiert Mausfraß an Haselnussschalen“ haben wir Ihnen beigefügt. Sie können es veröffentlichen unter Angabe des Fotografen: Sven Büchner


Pressemitteilung zum Download (PDF-Format, ca. 130 KB)




  • Direkt zur Online-Spende, Foto: eyewire / fotolia.com
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