5. November 2008

Minister Hans-Heinrich Ehlen lobt fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung und dem BUND Landesverband Niedersachsen beim Wildkatzenprojekt.

Hannover - Bei der Ausstellungseröffnung der BUND - "Wildkatzen-Tipis" am 4. November im Foyer des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in Hannover zog Minister Hans-Heinrich Ehlen eine positive Bilanz der nunmehr einjährigen Zusammenarbeit zum Nutzen der Wildkatzen.

Am 20. November 2007 hatte Ehlen die Schirmherrschaft über das Projekt "Leise Pfoten - wilde Wege" übernommen. "Zwischen dem BUND-Landesverband Niedersachsen und meinem Hause besteht in dieser Angelegenheit eine fruchtbare Zusammenarbeit", sagte Ehlen und berichtete von zahlreichen Aktivitäten seines Hauses, die das Anliegen, die Wildkatze und ihren Lebensraum zu schützen, unterstützen. So hat das Ministerium das Projekt beispielsweise in den Seminaren und Untergliederungen der Landesjägerschaft publik gemacht oder die Wildkatze als hochgradig gefährdete Tierart auf seinen Flächen vorgestellt. "Erstmals ist durch Niedersachsen dieses Projekt bei der Forstchefkonferenz in Würzburg eingebracht worden, die mit ihrem Beschluss eine Vernetzung über die Landesgrenzen hinaus stützt.", berichtete der Minister.

"Artenschutz geht nur im Team!", sagte Christian Boele-Keimer, Waldnaturschutzexperte der Niedersächsischen Landesforsten und lobte das Zusammenspiel aller Akteure im Thema. "Die Wildkatze braucht zusammenhängende und vielfältig strukturierte Wälder mit Lichtungen und Waldrändern. Die Niedersächsischen Landesforsten stellen sich seit 1991 dieser Herausforderung mit dem LÖWE-Programm. Die seitdem eingeleiteten Veränderungen im Landeswald haben zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Biotops für die Wildkatze geführt", erläuterte er. "Der nächste zwingend notwendige Schritt muss die Vernetzung dieser Wälder sein."

"Die Landesjägerschaft Niedersachsen begrüßt und unterstützt das Wildkatzenprojekt und andere Projekte des BUND im Hinblick auf den Abbau von Barrieren und die Vernetzung von Lebensräumen. Das gemeinsame Ziel ist die Artenvielfalt in Niedersachsen", sagte Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachen und bot dem BUND verstärkte Zusammenarbeit für die Zukunft an.

"Die Katzen leiden allen bisherigen Bemühungen zum Trotz - und das zeigt die alltägliche Erfahrung, nicht nur im Wildkatzenprojekt - besonders unter der zunehmenden Zerschneidung von Landschaften durch Verkehrswege und durch die schwer zu stoppende Zersiedlung", erwiderte Dr. Reinhard Löhmer, stellvertretender Vorsitzender des BUND Landesverbandes Niedersachsen e.V. "Daher fordert der BUND die Einrichtung von bundesweiten Wildtierkorridoren. Damit wollen wir den Schutz dieser stark gefährdeten Art verbessern. Potenzial dafür bietet beispielsweise eine naturnahe Waldbewirtschaftung, die über die Anforderungen des LOEWE-Programms hinausgeht und dabei die Balance zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen wahrt", so Löhmer.

"Ziel des Niedersächsischen Wildkatzenprojektes ist es, mit Hilfe der so genannten "Leitart" Wildkatze (Felis silvestris) die Vernetzung von Waldlebensräumen in Niedersachsen sowie bundesweit zu erreichen.", erklärte Mandy Henning-Hahn, Projektkoordinatorin des BUND-Wildkatzenprojektes. Sie zeigte sich sehr erfreut über die engagierte Schirmherrschaft von Minister Hans-Heinrich Ehlen, die Unterstützung des Landes, der Landesforsten und der Landesjägerschaft für das Pilotprojekt des BUND.


Honorarfreie Wildkatzenfotos unter www.wildkatze.info (Presse)

Fotos von der Veranstaltung stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verfügung.

Weitere Informationen zu Ausstellung und Projekt


Die Wildkatzenausstellung besteht aus drei so genannten "Tipis" - zeltförmigen Ausstellungselementen mit großformatigen Farbaufnahmen, die allgemeine Informationen zu Wildkatzen und über die problematischen Wirkungen der Zerschneidung von Lebensräumen transportieren. Sie informieren über das BUND-Projekt "Rettungsnetz Wildkatze" und über spezielle niedersächsische Aktivitäten im Zusammenhang mit dieser besonderen Art.

Der BUND startete am 12. Februar 2008 seine bundesweite Öffentlichkeitskampagne zur Rettung der letzten Wildkatzen. Bereits vor etwa einem Jahr, am 20. November 2007, übernahm Minister Hans-Heinrich Ehlen die Schirmherrschaft über das niedersächsische Wildkatzenprojekt des BUND Landesverbandes Niedersachsen e.V.

Diese BUND-Kampagne begleitet eines der größten Artenschutzprojekte Mitteleuropas - das "Rettungsnetz Wildkatze". Der BUND möchte erreichen, dass im Rahmen der Kampagne mehr Menschen auf die seltene und gefährdete Europäische Wildkatze aufmerksam werden. Wenn ihr Lebensraum - ein weiträumiger, naturnaher Wald - erhalten und mit anderen isolierten Waldinseln wieder verbunden wird profitieren weitere Tierarten von diesen grünen "Öko-Trassen".

Niedersachsen beteiligt sich mit einem eigenen Projekt am so genannten "Rettungsnetz Wildkatze", um die wilden Verwandten der Hauskatze bei der Eroberung neuer Wälder zu unterstützen.

Ziel der BUND Kampagne und der unterschiedlichen Wildkatzenprojekte in einzelnen Bundesländern ist es, auf die stark gefährdete Europäische Wildkatze (Felis silvestris) aufmerksam zu machen. Die Art leidet besonders unter der zunehmenden Zerschneidung von Waldlebensräumen durch Verkehrswege und insgesamt durch die schwer zu stoppende Zersiedlung der Landschaft.

Die Niedersächsische Lottostiftung und die Volkswagen AG unterstützen das BUND-Wildkatzenprojekt.

 

Unser Bild zeigt von links nach rechts:
Christian Boele-Keimer, Niedersächsische Landesforsten,
Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachen,
Dr. Reinhard Löhmer, stellvertretender Vorsitzender des BUND Landesverbandes Niedersachsen e.V.;
Hans-Heinrich Ehlen, Nds. Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung,
Mandy Henning-Hahn, Projektkoordinatorin des BUND-Wildkatzenprojektes,
Ministerialrat Horst Buschalsky, Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML) Referat Forstpolitik, Forsthoheit, Holzwirtschaft, Jagd ,
Forstdirektor Erhard Fischer, Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML), Abteilung Landwirtschaft.




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