17. September 2007
Spitzenqualität auf die Teller! Warum brauchen wir "Heimatgenüsse aus Niedersachsen"?
Hannover - Schon seit vielen Jahrzehnten ist der Erhalt einer vielfältig strukturierten, abwechslungsreichen bäuerlichen Kulturlandschaft eine Herausforderung - neben der Pflege von Naturschutzflächen. Auch in Niedersachsen.
Die bäuerliche Kulturlandschaft zeichnet sich durch ökologische und ästhetische Qualitäten aus, die durch extensiveres Wirtschaften entstehen und ist zumeist kleinteiliger strukturiert. Diese Landschaften sind keine industriellen "Agrar-Monokulturen", sie sind nicht "ausgeräumt", Bäume und Sträucher bieten Unterschlupf für Tiere und Nahrung für Insekten und manche Wildblume am Wegesrand wächst dort auch - trotz und auch in Folge der landwirtschaftlichen Nutzung.
Die Markt-Macht der Handelsketten, Bio-Energie und Weltmarktpreise verschärfen derzeit die Lage beim Erhalt dieser Kulturlandschaft. Die Veränderungen führen zu einem ökonomisch motivierten Ausstieg aus dem Vertragsnaturschutz und hinterlassen - räumlich sichtbar - Spuren in Form von Biomasse-Monokulturen, dem Umbruch von Grünland und dem Aufgeben traditioneller Landschaftsnutzungen oder von Pflegemaßnahmen von Naturschutzgebieten. Aber auch ökonomische Auswirkungen wie explodierende Getreidepreise und der Verlust von Arbeitsplätzen in der Region sind die Folge. Unsere abwechslungsreiche Landschaft mit ihrer Artenvielfalt ist im Bestand bedroht, wenn sie nicht wenigstens teilweise traditionell bäuerlich oder gar mit Formen des ökologischen oder biologischen Landbaus genutzt wird!
Bäuerliche Landwirtschaft und die Landschaftspflege im Bereich der naturnahen Flächenbewirtschaftung muss sich jedoch für die Betriebe "rechnen". Dort, wo das über marktgerechte Preisgestaltung passiert, müssen die Produkte am Markt bestehen, müssen auch konsumiert werden. In der Regel erhält man von bäuerlich wirtschaftenden Betrieben oder Biohöfen Gourmet-Spitzenqualität. Diese Erkenntnis setzt sich gegenwärtig am Markt durch, die Nachfrage nach regionalen und/oder biologisch erzeugten Produkten steigt rapide. Nicht immer ist aber die Kette zwischen Erzeuger, Handel bis hin zum Konsumenten gesamtökologisch transparent. Manche "Bio"-Produkte im Einkaufswagen sind um die halbe Erde gereist. Das ist dann trotz "Bio" auf dem Etikett kein das Klima schonender Einkauf, denn sonst kämen regional erzeugte Produkte in den Topf und auf den Teller.
Hier nun setzen die "Heimatgenüsse aus Niedersachsen" an: Was es Gutes aus heimatlicher Landschaft gibt und wie lecker das schmeckt, zeigt der BUND-Landesverband Niedersachsen in einer Zusammenarbeit mit den Hannoverschen Werkstätten bei einer vierwöchigen Gastro-Aktion in Hannoverschen Kantinen vom 8. Oktober bis zum 2. November 2007. Es geht in dieser Aktion darum, deutlich zu machen, dass jeder einzelne durch seinen Konsum Einfluss nimmt.
Gefördert wir die unter dem Dach des "Heimat braucht Freunde"-Projektes entstandene Initiative "Heimatgenüsse aus Niedersachsen" vom Land Niedersachsen und von der Niedersächsischen Lottostiftung. Schirmherr von Heimat braucht Freunde ist der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff. Das Projekt wird zudem unterstützt von Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und der niedersächsischen Landesbischöfin Margot Käßmann.
Ziel des auf drei Jahre angelegten BUND-Pilotprojektes ist es, Verbraucher und Multiplikatoren darüber zu informieren, wo man welche heimatlichen Produkte aus den niedersächsischen Regionen und Naturschutzgebieten beziehen kann. Es nimmt in den Blick, welche Landschaftsräume und Kulturgüter von verantwortlichem Konsum profitieren, weil sie bewirtschaftet werden, der Lebensraum für Tiere und Pflanzen erhalten bleibt und zudem Klima schädigende Transportemissionen entfallen.
Näheres unter www.heimat-braucht-freun.de oder einfach den BUND Landesverband Niedersachsen anrufen: Telefon 0511 – 96 56 9-0
Projektkontakt:
Volker Rinne
BUND Lv. Niedersachsen e.V.
Goebenstr. 3a
30161 Hannover
Fon +49-511-965 69 -14
Fax +49-511-662 536
Volker.Rinne@nds.bund.net