8. Oktober 2007
Mit gutem Essen Gutes tun! - Hannoversche Betriebskantinen bieten ab sofort vier Wochen lang regionale Köstlichkeiten aus Naturschutz und Landschaftspflege.
Hannover - "Bäuerliche Landwirtschaft und bäuerliche Landschaftspflege erhalten unsere typischen, vielfältigen, artenreichen über Hunderte von Jahren gewachsenen Kulturlandschaften in Niedersachsen. Dazu gehören alte Nutztierrassen ebenso wie Kultur- und Wildpflanzen sowie heimische Wildtiere", das erläutert Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, der Geschäftsführer des Landesverbandes Niedersachsen des BUND aus Anlass des Auftaktes des Projektes "Heimatgenüsse aus Niedersachsen". "Diese Art, landschafts- und naturverträglich zu wirtschaften und Landschaften ihrem historischen Charakter entsprechend zu nutzen und geschützte Landschaften zu pflegen, steht heute mehr denn je unter dem Druck des Marktes mit Importen. Diese Importe belasten durch den Verkehr, den sie erzeugen, zudem das Klima."
Dem BUND Niedersachsen e.V. ist es in dieser Situation ein Anliegen, die Verbraucher darüber aufzuklären, welche regionalen Produkte mit unserer artenreichen, heimatlichen Landschaft in besonderem Zusammenhang stehen, so dass deren Konsum dann zum Erhalt der Kulturlandschaft beiträgt: "Wir möchten aufzeigen, welche niedersächsischen Produkte und Spezialitäten mit welchen Landschaftsräumen und Bewirtschaftungsformen zusammenhängen; welche Geschichten und Personen sich mit ihnen verbinden und wo diese Produkte zu erwerben sind. Und wir möchten dazu einladen, diese Landschaften zu besuchen und die Tierarten, die mit dem Landschaftserhalt verbunden sind, wieder kennen und schätzen zu lernen. Denn man schützt nur, was man kennt.", betont der Landesgeschäftsführer. "Unser Projekt startet am heutigen Tag in Kooperation mit den Hannoverschen Werkstätten. Wir bieten gemeinsam regionale Produkte mit Landschaftsbezug als Kantinen-Menu ohne Subvention an. Für diesen Mut, das gemeinsam mit uns zu tun, danke ich den Hannoverschen Werkstätten ausdrücklich."
Mit dem Zusatzmenu "Heimatgenüsse aus Niedersachsen" möchten die Hannoverschen Werkstätten und der BUND den Kantinennutzern und Gästen zeigen, wie schmackhaft und ökologisch sinnvoll Produkte aus niedersächsischen Regionen und aus der Landschaftspflege sind. Das Zusatzmenu Heimatgenüsse spannt quasi den Bogen von der Zusammenarbeit vom Produzenten, also dem Landschaftspfleger über die Verarbeiter bis in die Küche und auf den Teller.
Nach diesem Startschuss wird eine Verbraucherinformation mit dem Titel "Heimatgenüsse aus Niedersachsen" erstellt, die auch über das Internet zugänglich gemacht wird. Sie beschreibt, welche Produkte welche Landschaftsbezüge haben, was ihre Besonderheiten sind und welche ökologischen Vorteile sich mit ihrem Konsum verbinden. Ein Fachbeirat entscheidet, welche Produkte in diesen Kanon aufgenommen werden. Ausstellungen im Museumsdorf Hösseringen und im Klostergut Wöltingerode sowie eine Wanderausstellung und ein Film werden zudem die Thematik anschaulich machen.
Gefördert wird die unter dem Dach des "Heimat braucht Freunde"-Projektes entstandene Initiative "Heimatgenüsse aus Niedersachsen" vom Land Niedersachsen und von der Niedersächsischen Lottostiftung. Schirmherr des Dachprojektes "Heimat braucht Freunde" ist der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff. Das Projekt wird zudem unter anderem unterstützt von Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und der niedersächsischen Landesbischöfin Margot Käßmann.
Vom 8. Oktober bis 2. November 2007 bieten die Küchenbetriebe der Hannoverschen Werkstätten gemeinsam mit dem BUND in vier von den Hannoverschen Werkstätten bewirtschafteten Betriebsrestaurants (Landwirtschaftkammer Niedersachen, Ärtzekammer Niedersachsen, Behördenhaus am Waterlooplatz und Regionshaus) jeweils eine Woche lang Gerichte mit Produkten aus erhaltenswerten Kulturlandschaften und Naturschutzgebieten Niedersachsens an. Dazu gehört die Niederoher Heidschnucke ebenso wie das Rehgulasch aus der Lüneburger Heide oder der Hastbrucher Jungbulle. Naturnah und extensiv produziert, haben diese Waren eine herausragende Qualität, die sich schon bei der Zubereitung erkennen lässt. Frisch verarbeitet kommen so echte "Heimatgenüsse aus Niedersachsen" auf den Tisch. Und: Regionale Produkte sind bei den Transportwegen in der Ökobilanz ganz vorne!
Näheres unter www.heimat-braucht-freun.de oder einfach den BUND Landesverband Niedersachsen anrufen: Telefon 0511 – 96 56 9-0