3. März 2005
Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer in Gefahr! Der Niedersächsische Umweltminister Sander (MU) will den Nationalpark Wattenmeer anfassen und ruft dazu auf, das Weltnaturerbe zu zerstören.
Dornum - Der liberale Minister Sander (MU) möchte wertvollste Salzwiesen im Nationalpark opfern. Der Aufruf, aus den letzten Resten wertvollen Salzwiesen, Klei zu entnehmen, um die Deiche zu erhöhen, ist ein Angriff auf das Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer. "Herr Sander betreibt zugunsten eines kleinen Klientels Bauernfängerei entgegen dem Gemeinwohl des Landes", so Uilke van der Meer, BUND-Küstenexperte aus Dornum. "Klei, der schnell nachwachse, könne nur der unteren Salzwiese entstammen. Dieses Material müsse mit trockenem, abgelagertem Klei verschnitten werden. Wenn Klei aus den oberen Salzwiesen abgebaut würde, dauere die Regeneration Jahrzehnte."Kleinputten in den oberen Salzwiesen könnte die Deiche sogar gefährden. Für die geplante Deichverstärkung des Elisabethgrodens z.B. entnimmt der Landkreis Friesland, basierend auf einem vorbildlichen Kleisuchprogramm, bei Hohenkirchen bewußt 1.000.000 Kubikmeter für den Deichbau binnendeichs. Würde der Klei vor Ort im Elisabethaußengroden den Salzwiesen entnommen, wäre dies zum Einen ein klarer Verstoß gegen nationales und internationales Recht und zum Anderen wären die neuen Deiche wegen geringerer Deichfähigkeit des Kleis aus dem dortigen Vorland nicht so sicher. Klei dürfe nicht zuviel Sand enthalten. "Ein fundiertes nachhaltiges und wirkungsvolles Konzept zum Dünen- und Inselschutz sei überfällig" so van der Meer. "Herr Sander könne gerne fundiert Format zeigen und eine neue Landesarbeitsgemeinschaft zum Dünen- und Inselschutz mit allen Betroffenen gründen, um diese Problematik gründlich zukunftsorientiert bearbeiten zu lassen. Zudem würde er damit fachlich versiert informiert werden und könne damit z.B. Niedersachsen auf der nächsten Nordsee-Anrainer-Umweltminister-Konferenz zumindest in diesem Punkt sachlich vertreten.Sander hatte bereits schon vor seiner Amtszeit angekündigt, die freiwillig getroffenenen Vereinbarungen zum Küstenschutzmanagement aufzukündigen, ohne dass es bislang Konflikte zwischen Naturschutz und Deichbänden gegeben hat. In einem 10-Punkte Katalog, der gemeinsam ergänzt wurde, waren die Konflikte zwischen Küstenschutz und Naturschutz schon vor Jahren geklärt und bereinigt worden. "Herr Sander habe sich offenbar nicht umfassend informiert" so BUND-Sprecher Uilke van der Meer: "Soviel Deichschutz wie nötig und soviel Naturschutz wie möglich sei das vereinbarte - bislang gut funktionierende - Regulativ".
